Le Patio - Lebenswerte Peripherie

Bretteville-sur-Odon, France
Fotografia © Luc Boegly
Fotografia © Luc Boegly
Fotografia © Luc Boegly
Fotografia © Luc Boegly
Fotografia © Luc Boegly
Fotografia © Luc Boegly
Fotografia © Luc Boegly
Fotografia © Luc Boegly
Architects
Baumschlager Eberle Architekten
Localització
1, rue Francois de Malherb, 14760 Bretteville-sur-Odon, France
Any
2019
Client
3F

SOZIALER WOHNBAU IN DER NORMANDIE
Architektur ist nicht von den Kosten abhängig – dieses Credo setzen Baumschlager Eberle Architekten seit Jahrzehnten erfolgreich um. Auch der jüngste soziale Wohnbau in Bretteville-sur-Odon spricht dafür. An der Peripherie von Caen (Normandie) gelegen, wurde mit dem „Le Patio“ ein kompaktes, prägnantes Volumen mit 27 Wohnungen realisiert, das räumlich und typologisch überzeugt. Zwei l-förmige Bauteile mit Öffnungen zur Umgebung umschließen den natürlich begrünten Innenhof. Eine Holzkonstruktion erschließt die obere Etage der Anlage, luftig und materialgerecht.

Die Anlage zeichnet sich nicht nur durch ihre Verortung in der Peripherie aus. Sie ist, obwohl es widersprüchlich klingen mag, sehr urban: Gemeint ist damit, die Abstufung des Öffentlichkeitsgrades von der Straßenkante bis hin zu den Wohnungen. Da gibt es zunächst den gemeinsamen Innenhof und dann die Bereiche mit stärkerer Intimität. Etwa unter den Decken der Holzkonstruktion oder den bewusst abgesetzten Zugängen der Wohnungen, die im Parterre über kleine Blumenbeete verfügen. Highlights der optionalen Kommunikationsschiene sind die Schnittstellen zwischen den beiden Baukörpern: Dort entstanden Treffpunkte mit Blick auf die Umgebung. Apropos Umgebung: Die Loggien als private Freiräume runden das Angebot einer sehr stimmigen und unaufdringlichen Choreographie von Öffentlichkeit und Privatleben ab.

In der Diffusion der Umgebung erinnert das Ensemble mit seiner langen Streckung und den Giebelformen an Glashäuser der Peripherie. Wobei die Giebelkonturen an den Schmalseiten den Anfang und das Ende der Anlage akzentuieren, während deren Langseiten eine Raumsequenz im Kontext des Vorhandenen artikulieren. Begründet im Konstruktionsprinzip von Wand und Öffnung entsteht dabei eine bemerkbare Plastizität aus dem Dialog von Licht und Schatten. Die Differenzierung der Gebäudeform sowie einer abgestuften Öffentlichkeit und die räumliche Transparenz schaffen gemeinsam ein lebenswertes, leistbares Wohnumfeld. Solaranlagen am Dach machen die Anlage dazu noch zu einem Plus-Energie-Objekt.

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