Planetarium

Halle an der Saale, Germany
Fotografia © Gunter Binsack
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Fotografia © Gunter Binsack
Fotografia © Gunter Binsack
Fotografia © Gunter Binsack
Architects
RKW Architektur +
Localització
Halle an der Saale, Germany
Any
2023

Ein durch und durch besonderes Projekt: Aus einem alten Gasometer machten wir das größte Planetarium von Sachsen-Anhalt. In Halle an der Saale war das alte Planetarium einem Hochwasser zum Opfer gefallen und die Stadt entschied sich für einen Ersatzneubau – integriert in ein Stück denkmalgeschützter Industriekultur, den Gasometer am Holzplatz. Das Herzstück des Gebäudes ist der ‚Sternensaal‘ mit einer hohen Kuppel, in dem die Besucher dank hochmoderner Fulldome-Projektionstechnik über 360° in die Welt der Sterne und Galaxien eintauchen. Eine Beobachtungsterrasse und eine Sternwarte auf dem Dach ermöglichen zusätzlich den Blick in den realen Sternenhimmel. Außerdem gibt es ein Café, interaktive Ausstellungsflächen, Veranstaltungsräume für den Astronomieunterricht und Vorträge, Schulungen und Versammlungen. Eine Bibliothek mit Ausstellungsobjekten zum Thema ‚Weltall‘ lädt zu astronomischen Studien ein und rundet das Angebot ab.

Dazu haben wir die denkmalgeschützte Ziegelfassade saniert und im Inneren eine statisch mit dem Bestand verzahnte Stahlbetonkonstruktion errichtet, die alle Nutzungen trägt. Durch die im Inneren hohen offenen Lufträume und den baulichen Abstand zwischen Alt und Neu bleibt der Denkmalcharakter erhalten und erlebbar, während der Neubau alle modernen Funktionen bietet. Besondere Highlights sind dabei die Dimensionen des Innenraums, etwa ein 7,50 Meter hohes Foyer, oder die konsequente Umsetzung der kreisrunden Formen – von radialen Wänden und Unterzügen bis zu runden Stützen und Kapitellen.

Auch das Farb- und Materialkonzept kombiniert industrielle Tradition mit moderner Ästhetik. Beispielsweise führten wir alle Installationen an der historischen Außenwand-Innenseite als Sichtinstallationen aus, in Kupfer oder Schwarz auf Ziegel-Hintergrund. Dazu passen robuste Böden aus geschliffenem Gussasphaltestrich oder einem Eiche-Stirnholzparkett ebenso wie erhaltene Infrastruktur, etwa die alte Füllstandsanzeige oder die nun ins Moderne übertragenen Wartungsumgänge an den Treppenhausfenstern. Farblich abgestimmte, runde Akustikelemente schweben wie Planeten über dem Café-Würfel mit seiner Terrasse, auch die eingestreuten linsenförmigen Leuchten wecken astronomische Assoziationen. So entsteht ein Ort, der zeitgemäße Bildung mit wertschätzender Wiederbelebung der Geschichte verbindet.

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