Studentenwohnheim Ginnheim

Frankfurt, Germany
Fotografia © Ferdinand Heide Architekt
Fotografia © Ferdinand Heide Architekt
Fotografia © Ferdinand Heide Architekt
Fotografia © Ferdinand Heide Architekt
Fotografia © Ferdinand Heide Architekt
Architects
Ferdinand Heide Architekt BDA
Localització
Ginnheimer Landstraße, Frankfurt, Germany
Any
2021
Client
MainSWerk

Mit dem Neubau des Studierendenhauses kann die städtebauliche Situation am Übergang zwischen dem Stadtteil und dem Landschaftsraum sowie den unterschiedlichen Bauköpervolumen am Stadteingang von Ginnheim deutlich verbessert werden. Wir schlagen zwei Baukörper vor, dessen Kanten sich konsequent aus den aufragenden Hochhaustürmen und den im Norden liegenden Sporthalle und Café entwickeln. Durch die Stellung der beiden Baukörper öffnet sich der Aussenbereich zur Landschaft hin. Die zweiseitige Erschließung findet eine signifikante Entsprechung in der Ausbildung der beiden neuen Baukörper. Das Volumen wir im Erdgeschoss zum Garten über die gesamte Länge ausgeschnitten. Dieser kolonnadenartige Außenraum dient der Quererschließung und öffnet beim Betreten des Wohnheims den Blick in den Garten und auf die Höhenzüge des Taunus. Gleichzeitig ist diese Zone ein überdeckter Freibereich zu dem sich alle gemeinsamen Nutzungen wie Fitness-, Gemeinschafts- und Seminarräume mit großzügigen Falttüranlagen orientieren. Zusammen mit dem Waschmaschinenraum, den Fahrradständern und insbesondere dem angrenzenden Garten entsteht im Erdgeschoss ein kommunikativer zusammenhängender halböffentlicher Raum, der den Charakter des neuen Wohnheims prägen wird.
Die vertikale Erschließung der beiden Häuser sieht jeweils zwei Treppenaufgänge und je Gebäude ein Aufzuge vor. Mit diesen werden die Obergeschosse in drei überschaubare Wohnbereiche strukturiert. Der offene Erschließungsraum, der das Erdgeschoss prägt, findet eine Fortsetzung im Gebäude B in offenen überdeckten Treppenräumen, die nach oben führen. An diesen Stellen wird das Gebäudevolumen so aufgeschnitten, dass beim Erschließen des Hauses der Blick in Richtung Landschaft fällt. Über offene Podeste gelangt man in die notwendigen Flure, die bei einer lichten Breite von 2,30 m und einer maximalen Länge von 30 m eine großzügige Erschließung bieten. Aus brandschutztechnischer Sicht bieten die offenen Treppenräume sogar Vorteile, denn dem notwendigen Flur aller Geschosse folgt unmittelbar ein Außenraum, der mit Wänden gegen Brandüberschlag gesichert ist. Das Konzept wurde mit einem Sachverständigen für Brandschutz durchgesprochen und von diesem als problemlos umsetzbar befunden. Erdgeschoss, Sockelgeschoss und Garten bilden ein zusammenhängendes Ganzes: Der Gartenraum, der als hortus conclusus und der überdeckte Gemeinschaftsbereich im Sockelgeschoss sind ein räumliches Kontinuum.
Alle 297 Appartements sind nahezu baugleich ausgebildet. Mit einer Achsbreite von 3,45 und einer -länge von 6,40 m kann ein Grundriss generiert werden, der alle Kriterien der Auslobung berücksichtigt. Ein kompakte Sanitärzelle, eine vorgelagerte Pantryküche mit einer Arbeitsfläche von 1,40 m, mit Oberschränken, Spüle und Geräten. Auch die Vorgaben zur Installation werden weitgehend umgesetzt: In Verlängerung des Sanitärkerns wird oberhalb des Bettes und des Schreibtischs ein Deckenkoffer ausgebildet, der bündig in eine Vorsatzschale an der Fassade führt. In diese sind im oberen Bereich der Wärmetauscher und der Sicherungskasten integriert und im unteren Bereich der Heizkörper.
Der streng modular aufgebaute Baukörper ist prädestiniert für eine elementierte, vor- gefertigte Bauweise. Das Konstruktionsprinzip des Hauses besteht aus tragenden Wandschotten im Raster von 3,45 m, die stirnseitig durch Fassaden- oder Flurelemente geschlossen sind und auf denen teilvorgefertigte Deckenplatten aufliegen. Im Erdgeschoss ruht dieses System auf zwei Stützenreihen mit gleichem Achsabstand. Dem Charakter des Hauses entsprechend können wir uns sehr gut vorstellen, dass das gesamte Gebäude in einer äußerst innovativen Holz-Systembauweise errichtet wird. So können die Wände, die normalerweise verputzte Betonfertigteilplatten wären, in Holztafelbauweise ausgeführt werden und die Decken, die man üblicherweise als Filigranplatten mit Aufbeton ausführen würde, könnten als Brettsperrholz - Massivdecke gefertigt werden. Dem Konstruktionsprinzip des Hauses folgend, zeigen sich dann in der Fassade auch hochwärmegedämmte mit beispielsweise Trespa-Schalung verkleidete Wandpaneele.

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