Adaptive Räume: Medienhaus Kapitelsaal
Zurück zur Projektliste- Standort
- Salzburg, Österreich
- Jahr
- 2020
- Team
- Christine Lechner, Horst Lechner, Lukas Ployer, Paul Lechner, Daniel Kreuzsaller, Leonidas Peithner
- Statiker
- Thomas Forsthuber
Das „Medienhaus Kapitelsaal“ liegt im historischen Zentrum von Salzburg, direkt unter der Festung im UNESCO-Weltkulturerbe. Ausgangspunkt für den Eingriff war eine Veranstaltungshalle, die nicht mehr dem Stand der Technik entsprach und zu einem multifunktionalen Medienhaus adaptiert werden musste.
Der Ansatz war, das historische Gebäude möglichst intakt zu lassen und den Eingriff in die mittelalterlichen Gassen so unauffällig wie möglich zu gestalten. Dennoch soll das äußere Erscheinungsbild einladend und transparent wirken und die Blickbeziehungen zur städtebaulichen Struktur hergestellt werden. Im Inneren wurden die abgehängten Decken der bestehenden Halle entfernt, um ein weiteres Geschoss einfügen zu können. Diese werden an Spannstäben an den bestehenden Betonträgern abgehängt und die Betondecke gelöst. Die Lufträume zwischen der eingehängten Plattformen der Büros erlauben Einblicke in den neu entstandene Multifunktionssaal.
Durch die mobile Trennwand kann die Halle für mehrere Zwecke gleichzeitig genutzt werden. Eine Seite wird gelegentlich für Meetings genutzt und die andere für Events inklusive Bühne. Die Bühne ist mobil und kann problemlos im Saal verschoben werden. Der Saal wird für digital übertragene heilige Messen, Vorträge, Tagungen, Konzerte, Lesungen und vieles mehr genutzt. Der Saal kann auch großzügig zur Festungsgasse hin geöffnet werden. Die Größe des alten Saales ist durch den Wechsel der Beläge sichtbar. So werden die Spuren der Vergangenheit ablesbar.
Die Nutzung des bestehenden Foyers wurde zu einem Begegnungs- und Pausenraum für den gesamten Gebäudekomplex ausgebaut. Die formale Verbindung zwischen Saal und Foyer ist fließend. Die bestehenden Terrazofelder sind mit Holzdielen eingefasst. Dieser Bodenbelag geht in den Holzboden der Halle über und schafft so eine atmosphärische Verbindung zwischen den beiden Bereichen. Der Kupfertresen im Foyer schafft einen räumlichen Abschluss und ein verheißungsvolles Ziel für die Pause.