Sanierung der Kreismusikschule in Waren
Zurück zur Projektliste- Standort
- Waren, Deutschland
- Jahr
- 2002
Die ehemalige Fritz-Reuter-Schule bestand vor dem Umbau aus zwei Gebäudeflügeln und einem Mittelbau. Die beiden Seitenflügel wurden durch den Mittelbau voneinander getrennt und mussten separat erschlossen werden. Der Mittelbau wurde geöffnet, um die einzelnen Gebäudeteile miteinander zu verbinden und um eine flexible Nutzbarkeit zu erreichen. Diese Öffnung bewirkt Transparenz und Verbindung der einzelnen Schulungsbereiche und fördert das „Zusammenspiel“ der verschiedenen Instrumente.
Der Mittelbereich wird zum zentralen öffentlichen Forum. Ein großzügiger Wintergarten lehnt an der Südfassade und wird zum neuen rückseitigen Eingang. Der Besucher betritt das Gebäude über den offenen Konzertplatz und erreicht so den Foyerbereich im Gartengeschoss, der wie ein gläserner Puffer zwischen Innen und Außen wirkt. Diese Eingangssituation besticht durch ihre repräsentative Dreigeschossigkeit mit Galerie im Erdgeschoss und dem vorgeschalteten Aufzug als vertikales Erschließungselement vor einer fast unberührten historischen Fassade. Diese originalgetreu restaurierte Südfassade beherrscht somit nicht nur imposant den Innenraum, sondern stellt sich dem Betrachter von außen dar, wie ein Exponat hinter einer gläserner Vitrine.
Straßenseitig wird das Gebäude über die zwei historischen Eingangsbereiche im Erdgeschoss erschlossen. Die klare Gliederung führt den Besucher vorbei an den verschiedenen Schulungsräumen in das zentrale Forum, das sich nach Süden öffnet und mittels einer vorgeschalteten Galerie den Austritt in den Wintergarten ermöglicht.
Im Obergeschoss liegt im Zentrum des Hauses der neue Konzertsaal. Die Konzertmuschel engt den Flur ein, weitet sich zu den Eingängen auf und weist so den Zuhörern den Weg. Dem Konzertsaal zugeordnet befindet sich der Raum für die Orchesterproben; zusammengefasst im zweiten Seitenflügel liegen die Bereiche für Lehrer und Verwaltung.
Im Erdgeschoss sind um den zentralen Aufenthaltsbereich herum die verschiedenen Schulungsräume angesiedelt; im Gartengeschoss befinden sich die Übungsräume, die besonderen Schallschutz benötigen. Die preußische Kappendecken und gemauerte Gewölbe bieten hier die notwendige Masse. Zusätzlich werden die Räume mit einer biegeweichen Vorsatzschale verkleidet.
Durch die Queröffnung des Gebäudes und den vorgelagerten Aufzug, der alle Geschosse miteinander verbindet, wird die Schule auch nutzbar für Behinderte.
Die historische Bausubstanz wird erhalten bzw. erneuert; die Außenhaut wird originalgetreu restauriert. Sämtliche Fenster und erhaltenswerte Türen werden wieder originalgetreu hergestellt. Die Blindfenster werden geöffnet, um den Blick in den Hof zu ermöglichen.
Bauherr
Landkreis Müritz
Landschaftsarchitekten
Häfner / Jimenez, Berlin
Bauleitung
Haas+Kirwitzke, Waren
Tragwerksplanung
Ing.- Büro Massow, Waren
Haustechnik
Ing.-Büro Dittrich, Waren
Fertigstellung
Dezember 2002
Baukosten
1,7 Mio. Euro