Steigenberger am Weserquartier
Zurück zur Projektliste- Standort
- Am Weser-Terminal 6, 28217 Bremen, Deutschland
- Jahr
- 2013
Am 29. Februar 2012 war Spatenstich für das neue Vier-Sterne Superior Steigenberger Hotel in Bremen. Seit August 2013 erkunden nun die ersten Gäste das neue erstklassige Hotel am Ufer der Weser – das Konzept für das Interior Design der Zimmer und Suiten sowie aller öffentlichen und der Back-Office-Bereiche des Hotels stammt aus der Feder des Hamburger Innenarchitektenbüros JOI-Design. Der Kern des Konzeptes ist dem Standort des Hotels geschuldet: So trifft im Interieur des Steigenberger Hotels Bremen in dem noch neuen Stadtteil – dem Weser-Quartier – Tradition auf Moderne und schlägt dabei eine Brücke zu der Hansestadt als Tor zur Welt!
Die Designidee – Der Hafen mit seiner Vielzahl an kleinen und großen „Pötten“, die Container, das Raue der See vermischt mit Hafen-Nostalgie, Fernweh und zugleich regionale Identität – alle diese Attribute finden sich dezent interpretiert und modern umgesetzt in der Designidee wieder. Die zukünftigen Businessgäste oder Tagestouristen werden auf dieses Ambiente bereits vor dem Eintreten eingestimmt, denn die Architektur des Gebäudes, entworfen von Eike Becker_Architekten, erinnert an einen im Hafen liegenden Container – im Ganzen rechteckig und mit Glas in der Fassade ausgestattet, deren konstruktive Elemente nach außen mit Aluminium verkleidet sind, und die ab dem ersten Obergeschoss durch raumhohe und zum Teil farbige Paneele belebt erscheinen. Neben dem Hotel entsteht ein weiteres Gebäude, das ein Varieté Theater beherbergt und direkt mit dem Hotel verbunden ist.
Lobby, Bar und Restaurant – Betritt der Gast das Hotel erblickt er in der lichtdurchfluteten Lobby Möbel, Materialien und Oberflächen, die man sonst eher im Hafen erwartet: Zur rechten Hand ein aufwendig verarbeiteter Empfangstresen mit Spaltholz und Glas verkleidet und ihm schräg gegenüber in Rostrot ummantelte Aufzüge als erste Hinweise auf das hanseatische Thema. Hinter der Rezeption erstreckt sich ein gläserner Raum im Raum, der sich entlang der rechten Gebäudeseite bis hin zur offenen Bar erstreckt. In dem Kubus verbergen sich hinter dunklem Glas der Back-Office Bereich und die Smokers Lounge. Auf Höhe der Smokers Lounge können Gäste, die eine Vorstellung im benachbarten Varieté Theater besuchen möchten, eine gläserne Passage benutzen, die beide Gebäude miteinander verbindet. Farblich dominieren im gesamten Empfangsbereich warme Rot- und Brauntöne mit rostigen Nuancen. Viel indirektes Licht betont die wohlige Atmosphäre, wie eingelassene Lichtvouten in der Decke, die in ihrer Form an ein abstrahiertes Hafenbecken angelehnt sind. Vom Empfangsbereich gelangt der Gast direkt in die offene Bar mit anschließender Lounge, wo er ein schnelles Frühstück genauso wie einen Drink am Abend genießen oder sich eine Sportübertragung anschauen kann. Ein Highlight sind hier massive Duckdalben, die sonst im Hafenbecken zum Festmachen der Schiffe dienen. Indirekt beleuchtet akzentuieren sie die Bar und die Lounge. Verschiedenste Sitzqualitäten, wie Barhocker oder bequeme Sessel, bieten zudem für jeden Anlass die passende Alternative. Um gerade in den Abendstunden ein Ambiente zu schaffen, das zum Entspannen einlädt, sind die braunen Farbtöne hier dunkler und gedeckter, kombiniert mit maritimem Blau und akzentuierenden Beigetönen. Die verschiedenen Materialen, wie das raue Holz der Duckdalben und das feine Leder der Sessel, spielen mit haptischen Gegensätzen und erzeugen eine angenehme Spannung: Im Teppichdesign wird ebenfalls das Hafenthema wieder aufgenommen: Ein dezent abstrahiertes Wellenmotiv empfängt die Gäste und trägt sie bis ins anschließende Restaurant hinein.
Schlichte Eleganz erwartet die Besucher im hoteleigenen Restaurant, das durch die bodentiefe Glasfassade des gesamten Erdgeschosses – hier noch ohne Fassadenpaneele – die unverwechselbare Aussicht auf die Weser ermöglicht. Neben den Brauntönen sind im Restaurant hellere Farbnuancen zu finden, wie auch weiche Goldtöne im Wellendesign, die das Lichtspiel von Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche widerspiegeln und so die Gesamtatmosphäre beleben. Zur Frühstückszeit erwartet die Gäste ein großzügiger Buffetbereich, und abends können sie in dem À-la-carte Restaurant in verschiedenen Sitzgruppen – beispielsweise in zwei Nischen – in privater Atmosphäre den Abend genießen. Aufgrund der großflächigen Fensterfronten befindet sich nur an den Rückwänden der Nischen Dekoration, in Form von Kunst mit regionalem Bezug. Als weitere dekorative Elemente dienen beleuchtete Weinschränke, die zugleich als Raumteiler eingesetzt werden. Zu dem Restaurant gehört auch eine 295 Quadratmeter große Terrasse am Weserufer, auf der circa 80 Gäste einen Sitzplatz finden und nach herannahenden Schiffen Ausschau halten können.
Konferenzbereich – Über eine Treppe rechts neben der Rezeption gelangen Businessgäste zu den Konferenzräumen. Das Designkonzept aus dem Erdgeschoss wird hier wieder aufgegriffen: Braun- und Beigetöne bestimmen das Farbschema, der Teppich ist in einem ähnlichen Wellendesign gestaltet, und an den Decken setzten Lichtvouten dezente Akzente. Neben einer frei zugänglichen Business Corner mit zwei festen Plätzen stehen hier zwei Boardrooms mit jeweils zehn Plätzen, zwei kleine Konferenzräume, die zusammen auf 40 Personen ausgelegt sind, sowie ein 190 Quadratmeter großer Konferenzsaal, der durch mobile Trennwände teilbar ist, zur Verfügung. Alle Räume sind mit modernster Technik ausgestattet, wobei die Boardrooms sich durch eine exklusivere Gestaltung hervorheben. Aufgrund der Glasfassade werden alle Räume zudem mit viel Tageslicht durchflutet.
Wellnessbereich – Auf 230 Quadratmetern steht Gästen im sechsten Obergeschoss ein großzügiger Wellnessbereich zur Verfügung, der mit einem Fitnessraum, einem Dampfbad, einer Bio- sowie einer Finnischen-Sauna und einem Ruheraum ausgestattet ist. Erlebnisduschen mit Mosaikwänden und akzentuierendem indirekten Licht runden den Besuch in diesem Bereich ab. Bis auf das Dampfbad liegen zudem alle Erlebnisräume an den raumhohen Glasfeldern, wodurch selbst beim Trainieren, Entspannen oder Saunieren der direkte Blick auf die Weser möglich ist. Ein intelligenter Lichtschutz schützt zugleich gegen direkte Sonneneinstrahlung. Ruhige warme Farben unterstreichen den hohen Anspruch und die Exklusivität, die die Steigenberger Wellnessbereiche auszeichnen.
Zimmer und Suiten – Auch die Korridore bleiben dem Designkonzept treu und geleiten den Gast in eines der 137 Zimmer des Vier-Sterne Superior Hotels. Unter den Zimmern sind zwei behindertengerechte, zwei Junior-Suiten sowie zwei weitere Suiten. In allen Zimmern wird die Hanse ganz konkret in Form einer filigranen Stickerei im Bettkopfteil präsentiert, die zahlreiche europäische Hansestädte zeigt, wobei Bremen hervorgehoben ist. Das gesamte Bett wird zudem von einem Holzrahmen umfasst, der Bremens Identität als Tor zur Welt aufgreift. Die ausgewählten Materialien geben dem Raum eine behagliche Atmosphäre und erinnern durch vornehmlich warme Brauntöne, akzentuiert durch rostrote Zierkissen und kupferne Wandpaneele, auch hier wieder an das Leitmotiv. Neben dem passend in Szene gesetzten Schreibtisch – die Rückwand weist eine Plankenoptik auf – bietet ein gemütlicher Sessel samt Beistelltisch und Stehleuchte eine zusätzliche Möglichkeit zum Verweilen.
Auch die Badezimmergestaltung greift den roten Faden wieder auf. Der großzügige Waschtisch, gerahmt durch eine extravagante rostrote Fliese als Anlehnung an das Tor-Thema, bildet das Zentrum. Die Dusche ist geräumig, mit einer Rainshower-Brause ausgestattet und bodeneben angelegt. Das WC wird durch eine raumhohe Glasscheibe halb abgetrennt.
Insgesamt vereint JOI-Design mit dem Gesamtkonzept für das Interieur des Steigenberger Hotel Bremen ein traditionelles und zugleich modernes Seefahrer-Flair mit Bezug zu dem exponierten Standort an der Weser, das zugleich die Bedürfnisse der Businessgäste wie auch der Tagestouristen gleichermaßen bedient.