Einfamilienhaus R

Hard, Österreich
© Adolf Bereuter
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© Adolf Bereuter
Architekten
Früh ARCHITEKTURbüro
Jahr
2001

Eine abgehobene Kiste ist diese Singlehaus in der österreichischen Gemeinde Hard, das über dem großzügigen, stark durchgrünten Grundstück zu schweben scheint. Eine leichte Stahlkonstruktion bildet den äußeren Rahmen des ungewöhnlichen Gebäudes und gibt ihm die nötige Bodenhaftung.

Das Wohngeschoss ist als Holzbox in die obere Eben geschoben. Darunter liegen, in einem deutliche kleineren Kubus, Garage und Nebenräume. Bereits von außen wird die Trennung in zwei unterschiedliche Funktionsbereiche durch die Wahl der Materialien deutlich gemacht. Die Fassade des Moduls, eine Holzrahmenkonstruktion aus vorgefertigten, wärmegedämmten Wandelementen, ist mit waagrechten leisten aus Weisstanne verschalt. Die Garagenbox erhielt hingegen eine transparente Haut aus satiniertem Glas.

Die Aufständerung des Wohnbereichs hat gute Gründe. Da das Grundstück in der Nähe des Bodensees liegt, besteht bei Hochwasser die Gefahr einer Überschwemmung. Mit seiner pfahlbauartigen Konstruktion wollten wir daher das Gebäude gegen die Unbilden der Natur schützen und zugleich den Eindruck eines Baumhauses entstehen lassen, unter dem das Grün hindurchzufließen scheint.

Die Wohnebene ist nur von außen über eine offene Stahltreppe und einen umlaufenden Steg zu erreichen. Im Innern des Gebäudes sind, den Wünschen der Bauherrin entsprechend, alle Funktionen auf einer einzigen Ebene miteinander verbunden. Wohn-, Koch-, und Essbereich, Schlafnische und Bad bilden eine offene, lose Raumfolge auf einer Fläche von knapp 100 m².

Sämtliche Einbauten bis hin zur Schlafstätte aus Ulmenholz und der Küchenzeile mit ihrem ungewöhnlichen Bartresen aus rohem Walzstahl sind und signalisieren ungekünstelte Bodenständigkeit. Allein in der Wohnzone dominiert warmes Eschenparkett. Die übrige Möblierung ist auf ein Minimum reduziert, so dass das maßgeschneiderte Einraumhaus um so großzügiger scheint. Ein schwenkbarer Fernseher erlaubt zudem räumliche Rezeptionsfreiheit.

Die Glätte der Oberflächen verweist mit Nachdruck darauf, dass diese Wohnwelt leicht sauber gehalten werden kann. Fliesen sind Fehlanzeige. Fugen höchst selten. Die Wände sind im Schleiflack gehalten. Der Kautschukboden ist pflegeleicht.

Nach Süden hin lässt sich der Wohnbereich über raumhohe Schiebetüren nach außen auf die vorgelagerte Terrasse erweitern. Die hier und nach Westen hin situierte Übereckverglasung sorgt dafür, dass das Gebäudeinnere hochgradig besonnt und belüftet werden kann. Als Schattenspender an heißen Tagen dienen maisgelbe Bahnen aus Segeltuch, die zwischen die Stahlrahmen eingespannt sind und das Haus auf originelle Weise mit einer zweiten, farbenfrohen Außenhaut umhüllen.

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