Forum am Seebogen
Wien, Österreich
- Architekten
- heri & salli
- Standort
- Wien, Österreich
- Jahr
- 2022
- Bauherrschaft
- Familienwohnbau gemeinnützige Bau- und Siedlungsgesellschaft
- Team
- Rumena Trendafilova, David Florez, Kristyna Sevcikova, Tynn Chao, Chaido Karpoulia
- Auftraggeber
- Familienwohnbau gemeinnützige Bau- und Siedlungsgesellschaft
- Nutzungskonzept
- art:phalanx – Agentur für Kultur & Urbanität
- Tragwerksplanung
- Werkraum Ingenieure (bis Einreichung) Gretl Salzer - Ingenieurkonsulentin für Bauingenieurwesen Hnik Hempel Meler ZT GmbH
- Landschaftsarchitektur
- Paisagista Liz Zimmermann
Im Frühjahr 2018 wurde von der Stadt Wien ein Wettbewerb ausgelobt, welcher vor allem durch 4 Inhalte beschrieben wurde:
- Im Wettbewerbsverfahren soll der Fokus auf dem Potenzial der industriellen Vorfertigung von
Bauteilen in Bezug auf die Faktoren Baukosten und Bauzeit liegen.
- Die Bauzeit soll maximal 6 Monate betragen
- Im Projektteam ist ein Systemanbieter verpflichtend zu nennen, welcher vorgefertigte
Elemente/Systembauteile selbst produziert und eine Preis- und Zeitgarantie abgibt.
- Die BGF des Gebäudes soll max. 2500 m2 betragen und die Wohnnutzung sollte maximal 80% der BGF betragen.
Gemeinsam mit der Familienwohnbau als Bauträger, art:phalanx – Agentur für Kultur & Urbanität, Landschaftsarchitektur Paisagista Liz Zimmermann, sowie dem Generalunternehmer Strobl Bau wurde ein heterogenes Projekt entwickelt, in dem Wohnen, Arbeiten und kulturelle Vermittlung eine fruchtbare Symbiose eingehen.
Ausgehend von einer durchlässigen Sockelzone als nutzungsoffener Raum, sollte das Forum in zentraler Lage eine bauplatzübergreifende Funktion erfüllen und einen weitgehend öffentlichen Charakter besitzen. Als Regulativ zur Belebung des neuen Stadtteils, welches sich im Mittelpunkt des Entwicklungsgebiets befindet, wird das Erdgeschoß prozessual programmiert. Im Juni 2022 startete die Bespielung des Forums mit dem Infopoint der Internationalen Bauausstellung Wien – IBA Wien –. Im Dezember 2022 dient das Forum als Kommunikationsschnittstelle der Wien 3420, welche als Entwicklungsgesellschaft den Städtebau und Infrastrukturausbau in der Seestadt koordiniert.
Im Rahmen der Projektentwicklung wurden vor allem die Themen „flexibel“ und „seriell“ als Ausgang für die Formulierung der Gebäudestruktur gesehen. Die Heterogenität des äußeren Erscheinungsbildes spiegelt die Möglichkeiten von seriellen Fertigungsmethoden und räumlichen Konfigurationen im inneren. Das sichtbare konstruktive Raster als wesentliches Gestaltungselement des Gebäudes symbolisiert für uns die mögliche Erweiterbarkeit der Elemente. In den Obergeschossen werden über Variationen und Kombinationen vorgefertigter Holzelemente und Holzmodule unterschiedliche Wohnungstypologien entwickelt. Grundmodule für die Wohnungskonfigurationen, Erweiterungsmodule, Zuschaltbarkeiten und Freiflächen als Terrassen oder Erschließungen bilden das Repertoire für eine Vielfalt an Möglichkeiten.
Die ersten 5 Obergeschosse wurden in Holzelementbauweise, das 6. Obergeschoss aus vorgefertigten Holzgrundmodule realisiert. In der vorgegebenen kurzen Bauzeit wurde dadurch ein zeitgemäßer Prototyp in Holzhybridbauweise mit hochqualitativem Wohnraum geschaffen.
Kleine Einheiten können als Mini-Labs, Micro-Working-Units oder Shared Infrastructure genutzt werden und fügen sich in die Struktur genauso ein wie eine großzügige Fläche für Activity-Based-Working im Dachgeschoss.
Ausgehend vom öffentlichen Raum werden somit unterschiedliche Kommunikationszonen über die Geschosse in das Gebäude infiltriert und bilden eine Durchmischung der Funktionen.
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