Hager HTV

Blieskastel, Deutschland
Foto © Jörg Hempel
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Architekten
schneider+schumacher
Standort
Blieskastel, Deutschland
Jahr
2011

Der Neubau des Verwaltungsgebäudes mit Schulungsbereich befindet sich auf dem Betriebsgelände der Firma, innerhalb des bestehenden Bürogebäudeensembles um die zentrale Erschließungshalle. An den beiden Stirnseiten befinden sich die Kerne mit Erschließung, Nebenräumen und WCs. In der stützenfreien Fläche zwischen den Kernen befindet sich im Erdgeschoss der Schulungsbereich mit drei Schulungsräumen sowie daran anschließend ein Großraumbüro. Die Erschließung erfolgt über ein Foyer entlang der Südfassade. In den beiden Obergeschossen gibt es eine Büronutzung als Open-Space-Büro mit eingestellten kleineren oder größeren Besprechungsräumen.

Das Gebäude und somit auch die Fassade baut auf dem für Hager entwickelten Prinzip An- Aus   auf, welches das binäre Prinzip des Stroms- er fließt oder er fließt nicht- und somit ein wesentliches Element der Firma Hager darstellt. Das Prinzip findet sich hier auf der Nord- und Südfassade in alternierenden offenen (nichttragenden) und geschlossenen (tragenden) Elementen wieder. Die geschlossenen Elemente sind Betonfertigteil-Wandscheiben mit einer vorgehängten Glaskaltfassade (GKT). Zwischen den geschlossenen Elementen befindet sich ein durchgehendes Fensterband. Die Stirnseiten des Gebäudes sind vollständig mit einer vorgehängten Aluminium-Lamellenfassade (inkl. der Notausgänge) verkleidet.

Die Decken- und Dachkonstruktion besteht aus vorgespannten Pi-Platten-Elementen mit nachträglich ergänzter Ortbetonschicht, die frei über die gesamte Gebäudebreite spannen und in Ebene der Fassade auf den Wandscheiben, den tragenden Fertigteilfassaden, aufgelagert und kraftschlüssig verbunden sind.  In die Rippen der Pi-Platten ist eine Bauteilaktivierung zur Heizung und Kühlung des Gebäudes integriert. Die Oberflächen der Betonfertigteile (Wand und Decke) sind nur mit einer Lasur behandelt. Zwischen die Rippen der Pi-Platten sind Akustikelemente montiert, welche die Betonrippe frei lassen und so eine maximale Oberfläche für die Aktivierung erzielt wird. Eine Lüftungsanlage versorgt die Schulungs-, WC- und Besprechungsbereiche und gewährleistet eine Nutzung als Kombibüro.

Unter der Bodenplatte des Neubaus ist ein Erdsondenfeld zur Kühlung und Beheizung des Gebäudes errichtet. Es versorgt die in den Rippen der Deckenkonstruktion integrierte Bauteilaktivierung über eine Wärmepumpe. Als weitere Wärmequelle für Spitzenlasten wird die Abwärme der gegenüberliegenden Produktion genutzt.

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