Institutsgebäude für Pharmazie

Salzburg, Österreich
Foto © Hertha Hurnaus
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Architekten
Berger+Parkkinen Architekten
Standort
Strubergasse 15, 6020 Salzburg, Österreich
Jahr
2019
Bauherrschaft
Paracelsus Medizinische Privatuniversität

Schlussstein im Stadtwerkeareal.

Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) in Salzburg wurde im Jahr 2004 gegründet. Im Jahr 2017 konnte das Curriculum um das Studium der Pharmazie erweitert werden. Das neue Institutsgebäude für Pharmazie (Haus D) stellt eine Fortsetzung der Nord-Süd gerichteten Volumen der Bauten des Stadtwerkeareals dar. Der so gefestigte neue Stadtkörper mit dem Institutsgebäude für Pharmazie als Schlußstein stellt entlang der Gaswerkgasse eine Verbindung nach Mülln her, wo über den Bahndamm hinweg ein erkennbarer Konnex zwischen Salzburger Altstadt und Lehen hergestellt wird.

Das Konzept der Labors und Institutsräume ist als Weiterführung der 2013 fertiggestellten und ebenfalls von Berger+Parkkinen geplanten Institutsgebäudes (Haus C) auf der gegenüberliegenden Straßenseite angelegt. Eine besondere Herausforderung lag in der Frage, wie das neue Institutsgebäude für Pharmazie (Haus D) das besondere Merkmal von Haus C und den drei Schwestergebäuden des Stadtwerkeareals, die wellenförmigen Spiegeluntersichten der auskragenden Baukörper, interpretieren oder aufnehmen kann. Die Antwort lag darin, nicht die Form, aber das Konzept zu übernehmen.

Urbane Typologie einer Säulenhalle

Die Idee eines halböffentlichen Sockelgeschoßes wird beim Institutsgebäude für Pharmazie (Haus D) mit der Anlage der urbanen Typologie einer großen Säulenhalle weitergeführt. Das Zentrum dieser großen Halle nimmt ein Amphitheater ein. Umgeben von Glaswänden bildet es das transparente Herz des Hauses. Die massiven Bögen und Pfeiler überspannen quer das gesamte Erdgeschoß und verbinden damit die verschiedenen Bereiche Auditorium, Seminarsäle, Foyerbereich und Stiegenhäuser. Die gläsernen Wände lassen alle Teile in einem offenen Raumverbund verschmelzen.

Typologisch ähnelt das Erdgeschoß einer dreischiffigen „Basilika“, wobei die westliche Stützenreihe nicht unter der Fassade steht, sondern eingerückt der schrägen Linie der alten Grundgrenze folgt. Dadurch nimmt die Eingangshalle eine konische Form an, mit einer Reihe unterschiedlicher Bögen. Ebenso entsteht der konische Verlauf der Auskragung zum Vorplatz. Diese kleine Schräge öffnet das strenge System der Pfeiler und stellt so eine formale Verbindung zur Architektur von Haus C her. Besonders hervorgehoben wird diese Dynamik durch doppelt hohe Bögen im Bereich der Stiegenhäuser, die so den Übergang vom Sockel in die Etagen von außen lesbar machen.

Wie beim Haus C kommt den beiden Haupttreppen eine große Bedeutung zu. Besonders die große Stiege 1 ist als dreidimensionaler Kommunikationsraum geplant. Alle Labors sind in den Obergeschoßen untergebracht und bedingen die innere Struktur des Gebäudes mit seinen funktionellen, großen Trakttiefen. Vorlesungs- und Übungsräume sowie Büros für die wissenschaftlichen Mitarbeiter und die Verwaltung ergänzen das Programm.

Ein deutlicher Rücksprung des Gebäudes im Osten ab dem 3. Obergeschoß wirkt wie eine diagonale Spiegelung des westlichen Rücksprunges der Arkade zum Vorplatz. Diese Rücksprünge regeln die Massstäblichkeit des Baukörpers und ermöglichen die präzise Eingliederung in den Kontext. Zugleich bieten diese beiden Situationen den Nutzern und Nutzerinnen des Hauses in Form der Arkade und einer Terrasse willkommene Freibereiche.

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