Justizzentrum Baumgasse

Wien, Österreich
Visualisierung © Martin Frühwirth
Architekten
hohensinn architektur
Jahr
2001

Das Justizzentrum Wien Baumgasse umfasst zum einen das neue Jugendgerichtsgebäude des Jugendgerichtshofes, sowie eine Justizvollzugsanstalt für Jugendliche Straftäter, weibliche Jugendliche, Weibliche Jugendliche mit Kindern und eine Sonderabteilung für Forensik. Zudem ist in diesem Neubau des Justizzentrums ein Ausbildungszentrum für Justizvollzugsbeamte etc. konzipiert. Dieses enorme Raumprogramm und die kompakte Zusammenführung der unterschiedlichen Nutzungen wird in dichtem, innerstädtischem Kontext an der Baumgasse mitten in Wien verwirklicht. Entwurfsansatz und Idee des Projektes sind einerseits die Abgrenzung des neuen Justizzentrums Baumgasse zur A23, anderseits die gleichzeitige Öffnung der Bebauung nach Süden - hin zu Licht und Luft. Ein umfassendes, umschließendes Gebäude mit einer hochgezogenen lebendigen Fassade in U-Form grenzt den Komplex zur Südosttangente hin ab. In diesem Bauteil sind die Arbeitsbetriebe, Werkstätten sowie Gemeinschaftseinrichtungen untergebracht. Nach Süden hin geöffnet mit innen liegenden egrünten Höfen sind jene Gebäudeteile situiert, in denen sich vorwiegend die im Justizvollzug sensiblen Wohnräume bzw. Hafttrakte, sowie die Sport- und Bewegungsflächen befinden. Ruhige und sonnige Höfe entstehen und durch die abgetreppten Baukörper werden großzügige Bewegungs- und Freibereiche auf den Dachflächen geschaffen. An der Baumgasse werden die Nutzungen der Büros, Verwaltung, Ausbildungszentrum und im beruhigten Südwestbereich des Grundstückes das neue Jugendgericht situiert. Alle öffentlich zugänglichen Bauteile, wie Gerichtsgebäude, Ausbildungszentrum und Verwaltungsbereiche werden direkt von der Baumgasse erschlossen. Südseitig des Gebäudekomplexes wird ein öffentlicher Fuß- und Radweg als begrünte Querverbindung zur U-Bahnhaltestelle der U3 geschaffen und mündet in einem öffentlichen Park an der Baumgasse. In der Architektursprache dieses Projektes werden die funktionalen Besonderheiten und Verflechtungen innerhalb des Gebäudekomplexes zum Thema gemacht. Die Schaffung von Entspannungs- und Freiraumzonen, und Zwischenbereichenfür ein angenehmes Arbeitsumfeld auf der einen Seite, genauso wie das Bekenntnis die Rahmenbedingungen für einen humanen Strafvollzug zu schaffen auf der anderen Seite, bieten einen Mehrwert und werden bis an die Fassaden des Gebäudes sichtbar gemacht. Ein- und Ausblicke, die Transparenz in den Verwaltungs- und Gerichtsbauteile, sowie beruhigte Haftraumumfelder mit einer Vielzahl unterschiedlicher Bewegungs- und Freiraumzonen prägen den vorliegenden Entwurf.

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