Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns, MPI BALT
Köln, Deutschland
- Architekten
- hammeskrause architekten
- Standort
- Gleueler Straße 50, 50931 Köln, Deutschland
- Jahr
- 2013
Ein räumlich beengtes, innerstädtisches Grundstück ist für neue Forschungsbauten eher die Ausnahme. Die Nähe zur Universität und dem Universitätsklinikum zu Köln lassen aber den gewählten Standort sinnvoll erscheinen. Bei der Bearbeitung des Wettbewerbs standen neben einer Antwort auf diesen, für diese Aufgabe ungewöhnlichen, städtebaulichen Kontext die innere Organisation im Vordergrund. Große, verdichtete Laborlandschaften im direkten räumlichen Kontakt mit kommunikativen Zonen war das erklärte Ziel der Wissenschaftler als Grundlage für ihre Arbeitsweise.
Auf dem ungerichteten Grundstück ordnet sich der Baukörper geometrisch eindeutig in das heterogene Umfeld ein, besetzt wie selbstverständlich alle relevanten raumbildenden Kanten und erzeugt so einen angemessenen städtischen Kontext. Unter Einhaltung ausreichender Abstandsflächen ist es ein Anliegen des Gebäudes, sich in der Höhe nicht über Gebühr hinaus darzustellen, vielmehr soll städtischer, dichter Raum erzeugt werden. Die große Baumasse soll angemessen, eher niedriger, erscheinen, um keine bauliche Dominanz in der Höhe gegenüber den benachbarten Klinikbauten und der Wohnbebauung auszuüben.
Das räumliche Konzept wurde aus den besonderen funktionalen und organisatorischen Anforderungen der integrativen Labor/Bürocluster der einzelnen Abteilungen und deren Verknüpfung untereinander entwickelt:
Der Baukörper gliedert sich sehr klassisch horizontal in ein Sockelgeschoss für den Infrastrukturbereich, die Geschosse für den wissenschaftlichen Bereich und das Dachgeschoss für Gebäudetechnik und Hygienelabore. Das Atrium bildet dabei den räumlich nutzbaren zentralen Ort innerhalb des kompakten, dichten Gebäudes, es ist die Schnittstelle der internen und externen Kommunikation. Der Haupteingang schafft einen unmittelbaren Zugang in das Zentrum, von dem aus die gesamte Raumstruktur und deren Erschließung erkennbar sind. Ein Schwerpunkt der inneren Gliederung liegt in der horizontalen Struktur der Forschungsbereiche. Alle Abteilungen, die Forschungsgruppen und alle Nachwuchsgruppen sind auf lediglich zwei Geschossen horizontal organisiert. Es sind verbindende Wege über das räumliche Zentrum und der direkte Weg in die nächste Abteilung möglich. Ihre Orientierung zum Atrium hin generiert die gewünschte Blickbeziehung zwischen wissenschaftlicher Laborarbeit sowie Besuchern, Gästen und Mitarbeitern.
Das Atrium als kommunikatives Zentrum erhält auf halber Höhe über seine gesamte Grundfläche ein trianguläres Oberlicht, das Glasdach ist biaxial gekrümmt und als Gitterschale konstruiert.
Für die Materialwahl der Fassaden wollten wir dem städtischen Kontext standhalten, seriös und haltbar erscheinen und gleichzeitig den Aspekt des würdigen Alterns nicht verbergen. Die einzelnen Bereiche erhalten jeweils eine aus ihren Funktionen heraus entwickelte differenzierte Fassadengestaltung. Während das Dachgeschoss mit seinen Weißbetonflächen ruhig und geschlossen gehalten ist, wird das Bild der wissenschaftlichen Ebenen von einem changierenden Spiel aus Tombak-Lamellen geprägt.
Wettbewerb
1. Preis 2008
Planungsbeginn
10/2008
Fertigstellung
02/2013
Gesamtbaukosten brutto
71,2 Mio. €
NF 1-6
8.600 m²
BGF
20.340 m²
BRI
87.607 m³
Bauherr
Max-Planck Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.
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