Parkdeck Kolbermoor

Kolbermoor, Deutschland
Foto © David Matthiessen
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Lageplan
Zeichnung © Behnisch Architekten
Grundriss Erdgeschoss
Zeichnung © Behnisch Architekten
Schnitt
Zeichnung © Behnisch Architekten
Architekten
Behnisch Architekten
Jahr
2015
Bauherrschaft
Stadt Kolbermoor

Im Rathausareal in Kolbermoor wurde ein neues, öffentliches Parkdeck zur Versorgung des Stadtzentrums und des Rathauses mit ca. 167 Stellplätzen errichtet. Der Standort an der Kreuzung von Ludwig- und Friedrich-Ebert-Straße definiert den Eingang in den städtischen Bereich und bildet im Südwesten des Baugrundstücks eine Stadtkante entlang der Ludwigstraße. Gleichzeitig öffnet es sich nach Osten zum Stadtpark im Dialog mit dem Rathaus und nach Norden mit dem künftigen Wohn- und Geschäftshaus an der Rosenheimer Straße. Es ist an das organisch geschwungene Wegenetz des Parks angebunden, das die angrenzenden Bereiche miteinander verbindet. Zusätzlich zu drei oberirdischen wurde mit einer unterirdischen Parkebene die Möglichkeit geschaffen, eine Verbindung zum geplanten Wohn- und Geschäftshaus herzustellen. Die Zufahrt erfolgt von Süden über die Friedrich-Ebert-Straße entlang des Mangfallkanals, die im weiteren Verlauf zu einer Fahrradstraße umgewandelt wird.

Die dynamische Entwicklung der Stadt Kolbermoor und ihre Zielsetzung, Rathaus und Rathausareal stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen, sind mit hohem, architektonischen Anspruch verbunden. Es wurde ein Konzept entwickelt, bei dem die Parkplätze auf einer leicht geneigten Rampe liegen, die sich wie eine ‚Schnecke in der Landschaft‘ nach oben entwickelt. Das durchgehend gleich geplante Fassadensystem reagiert auf die drei unterschiedlichen städtebaulichen Situationen. Die durchgehende Brüstung deutet die aufgehende Rampe an, während die niedrige Brüstung das Gebäude zum Park öffnet und eine Sichtverbindung erlaubt. Eine Fassade aus gelochtem Metall fasst das Gebäude als Stadtkante im Süden und Westen zur Straße, bleibt aber durchlässig. Im Nordwesten greift eine begrünte Verkleidung mit Rankhilfen aus Stahlseilen um die Ecke und sorgt für einen Sichtschutz, ergänzt durch eine geschlossene Brüstung, die vor Lärm schützt. Mit der Verwendung von Brüstungen statt Wänden, dazu Böden und Decken in hellen Farben und einem Lichtauge zwischen den zwei Gebäudeteilen, gelangt ausreichend Sonnenlicht in das Gebäude.

Durch die spiralförmige Rampe erreicht man die oberste Ebene mit Blick auf die Umgebung. Frei gestaltete Treppen verbinden sich mit Parkwegen und Rathausvorplatz. Wasserfalltreppen entlang der Ludwigstraße führen die Besucher in Richtung Rosenheimer Straße. Das obere Parkdeck ist überdacht und wird extensiv begrünt, um es auch in der Aufsicht zu integrieren. Im UG sorgt ein Souterrain mit Licht und frischer Luft für eine helle und freundliche Atmosphäre. In Richtung des Parks ist die Landschaft leicht geböscht, sodass der Blick zu den schönen alten Bäumen im Park freigegeben ist. Die Böschungen und alle anderen gebäudenahen Grünbereiche werden mit bodendeckenden Gehölzen und Stauden sowie mit Sträuchern bepflanzt.

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