Technisches Museum der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie

Pforzheim
Foto © büro münzing
Foto © Brigida González
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Innenarchitekten
büro münzing
Jahr
2017
Team
Uwe Münzing, Vivien Hecht, Kerstin Rudeck, Petra Maisenbacher, Claudius Hog, Tina Muhr

Zum 250-jährigen Jubiläum der Goldstadt Pforzheim wurde das Technische Museum der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie am 6. April 2017 wiedereröffnet.

In der ehemaligen Schmuck- und Uhrenkettenfabrik Kollmar & Jourdan, einem Pforzheimer Wahrzeichen, bildet die umfangreiche Sammlung von Maschinen, Werkzeugen und historischen Produkten die Grundlage des 1984 gegründeten Museums. Die Neuordnung nach industriellen Produktionsprozessen und die Ergänzung einer narrativen Folie bietet nun Möglichkeiten für Informationen ausserhalb einer Führung.  Die neue Dauerausstellung zeigt die Geschichte der Produktionsstätte im Kontext der Industrialisierung und die Veränderungen der Produktion durch maschinelle und arbeitsteilige Fertigung. Als lebendiges Museum mit Vorführungen historischer Maschinen durch ehemalige Mitarbeiter wird das Museum zu einem Identifikationsort der “Goldstadt Pforzheim“.

Die wesentlichen Aspekte zur Entstehung des Museums und die Geschichte der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie bilden den Auf­takt der Ausstellung.
Dafür wurde das Foyer durch ein raumbildendes Großmöbel neu gestaltet, welches ebenfalls alle dienenden Funktionen wie Kasse und Garderobe integriert. Ein grundlegendes Ziel der Neugestaltung war es, die Räume weitgehend in Ihrem Zustand zu belassen und die historische Sammlung möglichst authentisch abzubilden. Die für die kontextualisierenden Informationen notwendigen Interventionen sollten daher möglichst filigran die Themenbereiche anhand der neu geordneten Exponatensembles ergänzen.

Durch historische Fotos der Maschinen in ihren ursprünglichen Einsatzbereichen sowie erläuternden Texten zu den Produktionsschritten und Filmen wird letztendlich ein Gesamtbild im historischen Kontext erzeugt. Anhand von vier Produkten in den unterschiedlichen Bearbeitungsstufen kann der Besucher beispielhaft die Wege der Produktion im Ausstellungsrundgang nachvollziehen. Im Obergeschoss wurden die zahlreichen Exponate in einem zentralen Möbel nach Ablauf des Produktionsprozesses der industriellen Uhrenherstellung platziert. Das Ausstellungselement zitiert den Typus des begehbaren Depots. Durch die reichhaltige Sammlung teils exotischer Instrumente entsteht dabei das Bild einer Wunderkammer bei der immer wieder Neues entdeckt werden kann. Dabei werden noch zahlreiche Exponate erwartet und die dynamische Entwicklung der Sammlung im Kontext des lebendigen Museums ist Programm!

Leistungen:
Gesamtkonzept Architektur und Kommunikation, Planung und Produktionsbegleitung, Visuelle Kommunikation und Medien, Lichtgestaltung

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