The Eagle – Kreischberg Gipfelrestaurant

St. Georgen am Kreischberg, Österreich
Foto © Tom Lamm
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Architekten
Viereck Architekten ZT GmbH
Standort
8861 St. Georgen am Kreischberg, Österreich
Jahr
2020
Team
DI Hubert Hebesberger, DI Gernot Kraut, DI Martina Haller, DI Bernhard Viereck

Als wir zur ersten Grundstücksbesichtigung auf fast 2000 m Seehöhe ankamen, waren wir vom Panoramablick über die Landschaft und die Bergkette im Hintergrund überwältigt.
Vor Ort war eine kleine eher temporäre Gebäudestruktur kombiniert mit einem überdimensionalen Schirm vorzufinden, welcher als Après-Ski-Bar auf einem malerischen Plateau die Ski Gäste des Kreischbergs empfing. Nachdem dieses bestehende Gebäude entfernt wurde, hatte man den Eindruck als hätte die Natur ihr rechtmäßiges Stück Land zurückbekommen. Umso mehr musste in der Konzipierung des neuen Gebäudes unter Berücksichtigung der vorherrschenden wunderschönen Landschaft ein weniger aufdringliches Design für die neue Struktur als Herausforderung gesehen werden. Ein Design, das sich auf seine Umgebung bezieht und als subtile Ergänzung dazu fungiert.
Da der Projektzeitraum von Dezember 2019 bis Dezember 2020 äußerst eng war, wurde ein bis in kleinste Detail definiertes 3D-BIM-Modell für die gesamte Gebäudestruktur und alle Fassadenelemente erstellt, um die Lieferzeiten ohne Verzögerungen zu gewährleisten. In Zusammenarbeit mit einem Fassadenspezialisten, sowie Haustechnik und Elektroplanern war es angesichts des engen Zeitrahmens, als auch der widrigen Witterungsverhältnisse, eine große Zeitersparnis an einem gemeinsamen, gewerkeübergreifenden BIM-Modell zu arbeiten.

Formfindung und Fassade
Die Vorstellung des Kunden war es, ein diamant- oder felsförmiges Gebäude für ein neues Gipfelrestaurant zu schaffen. So entschieden wir, das Gebäude als abstrahierten Adler in Ruhepose zu gestalten, auch um der örtlichen Tierwelt bzw. der Adlervorkommen Tribut zu zollen. Das zentrale Thema der Gebäudeform war es, dass fantastische Panorama rundum einzufangen, dementsprechend leiten sich die Fassaden von der Ausrichtung des Standorts ab. Folglich bieten die Haupterhebungen - nach Norden und Osten ausgerichtet - den spektakulärsten Blick in die Landschaft, mit einer Raumhöhe von fast 6 Metern und gleich großen Glasscheiben. Die restlichen Fassadenteile bestehen ebenfalls vollständig aus Glas, unterteilt in blickdichte und transparente Paneele, wobei keine Glasscheibe der anderen gleicht. Das Untergeschoss, das zur Hälfte unter der Erde liegt, besteht aus vorgefertigten Betonelementen um die Bauzeit zu reduzieren. Das Hauptgeschoss, in dem sich das Restaurant befindet, wurde ganzheitlich in Brettschichtholz gefertigt, lediglich der Kern, welcher die Küche umringt, wurde in Betonfertigteilen ausgeführt.

Innenarchitektur und Akustik
Da es sich dennoch um eine „Skihütte“ handelt, haben wir uns entschlossen dem Stereotyp von Skihütten aus Holz zu entsprechen, allerdings auf moderne und zeitgemäße Weise interpretiert: Große sichtbare BSH- Stützen und Träger definieren den Gastraum und sorgen zusammen mit KLH- Deckenpaneelen für eine warme und gemütliche Atmosphäre. Die BSH- Träger sind sternförmig angeordnet um ein dramatisches Deckendesign zu erzeugen, welches sich beim Gehen durch das Gebäude ständig ändert. Die dreieckigen Bereiche zwischen den Trägern sind mit perforierten Holzakustikplatten ausgefüllt, welche auch als Zwischendecke dienen, in der Lüftungssysteme und elektrische Anlagen verborgen sind. Der gesamte Innenraum ist mit, speziell für dieses Gebäude entworfenen, Vogelähnlichen Pendelleuchten gefüllt, welche zur Gänze aus komprimiertem Filz bestehen, um visuell einen durchs Gebäude fliegenden Vogelschwarm zu erzeugen, auch als Hinweis auf die kontextbezogene Tierwelt in welcher Adler häufig vorkommen. Die Kombination aus perforierten Holzdeckenplatten und dem Vogelschwarm sorgt für ein fantastisches akustisches und visuelles Erlebnis im gesamten Restaurant. Schlanke BSH-Säulen, die sich in zwei Richtungen nach innen neigen und in einem Raster von 2 Metern angeordnet sind, sorgen für strukturelle Lastabtragung, aber definieren auch die Fassadenteilung. Die Hohlräume (Parapethöhe steigt von 30cm bis 140cm) zwischen den Säulen sind mit Holzverkleidungen gefüllt, unter denen sich ein Heizsystem verbirgt, um die Brüstungsoberfläche, ausgeführt in lokalem Stein, zu erwärmen.
Gleich nach Betreten des Gebäudes ist der Barbereich der erste Blickfang. Große Stahlrahmen zwischen unterschiedlich geneigten Holzplatten bestimmen das Bardesign. Eine insgesamt 15 Meter lange Bartheke mit hinterleuchteten Steinplatten an der Front und einem mit Eichenholz verkleidetem Bartresen komplettieren den Barbereich als Gesamtensemble.
Steinplatten befinden sich auch an der Wand entlang des Hauptgastraums und sind in akribischer Handwerkskunst zugeschnitten, um die originale Bergkette in der sich das Gebäude befindet, widerzuspiegeln.
Die Sitzgruppen im Restaurantbereich entlang der Fassade sind aus der Fassadenteilung in einem Raster von 2 Metern abgeleitet, mit maßgefertigten Tischen und Bänken aus Eichenholz, wobei letztere mit schwarzem Leder bezogen sind. Im Mittelteil des Gästebereichs stehen mehrere organisch geformte Eichenholztische, welche zu einer großen Tafel organisiert werden können, um Platz für größere Gästegruppen zu schaffen. Da sich das Restaurant innerhalb des Kreischberg Skigebiets befindet, werden die Gäste folglich mit nassen Skischuhen das Gebäude betreten, welche zusätzlich zur Nässe auch als Lärmquelle einzustufen sind. Um beidem entgegenzuwirken, wurde ein Kugelgarn Teppichboden als Fußboden Oberfläche gewählt, der den Geräuschpegel auf ein Minimum reduziert und mittels elektrischer Fußbodenheizung der Nässe trotzt. Dass unter der abgehängten Akustikdecke verborgene Lüftungssystem dient zusammen mit der elektrischen Fußbodenheizung auch dazu, das Gebäude zu heizen bzw. vor Kondensatbildung zu schützen.

Außenterrasse
Das Restaurant bietet im Inneren Platz für bis zu 200 Personen, weitere 200 finden auf der großen Außenterrasse Platz. Der Boden wurde mit vorgefertigten Betonplatten ausgeführt, welche in ein Mörtelbett mit beheizten Kupferrohren eingelassen sind, die als Fußbodenheizungssystem im Außenbereich dienen, um aufgrund widrigster Witterungsbedingungen von bis zu -25 Grad, Eisbildung zu verhindern. Die Geländerungen bestehen aus Edelstahl, auch wurden sämtliche Geländerfüllungen als Edelstahlnetz ausgeführt, um die Ausblicke auf die Bergkette zu gewährleisten.

Ein weiteres Highlight des Gebäudes ist das „Eagle Drive-In“ im unteren Teil des Gebäudes, wo Skifahrer welche nicht im Restaurantbereich sitzen möchten, schnelle Snacks und Getränke genießen können - auch ohne ihre Skier abzuschnallen.

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