Volpesiedlung

Weiz, Österreich
Foto © Paul Ott
Architekten
hohensinn architektur
Jahr
1999

Eine vom Land beauftragte Studie zur Altbausanierung stellt die Grundlage für die Neunutzung des Volpe-Areals, einer zentrumsnahen, ehemaligen Ziegelei in Weiz dar.

Durch die Analyse der vorhandenen, oft adaptierten und unübersichtlichen Bebauungsstruktur konnten vier „Kernhallen“ identifiziert werden, deren Situierung sowohl zueinander als auch im städtebaulichen Zusammenhang optimal war und deren Größe es zuließ, dass sie nun als Hüllen für Wohnhäuser dienen. In den entkernten Bestand wurden zwei- bzw. dreigeschossige Gebäude in Holzleichtbauweise gestellt, deren Materialität und Formensprache an die industriell geprägte Vergangenheit der Siedlung anschließen. Die ursprüngliche Struktur der Anlage blieb bestehen, Durchgänge, Wege und Plätze zwischen den Baukörpern erzeugen ein urbanes, lebhaftes Baukörpern erzeugen ein urbanes, lebhaftes Ambiente, das durch die unterschiedlichen Haustypen betont wird. Zentrum ist ein dreigeschossiger, verputzter Solitär in dem sich Seniorenwohnungen befinden. Er wurde ebenfalls in Holzbauweise errichtet und entspricht in Lage und Proportion dem ehemaligen Knethaus der Ziegelei.

Die Grundrisse wurden ausgehend von den Achsabständen der vorhandenen Stahlträger entwickelt, zweiseitig orientiertes Wohnen sowie der Kontakt zum Außenraum waren wichtige Parameter für die Geschoss- und Maisonettenwohnungen. Stiegenhäuser, Laubengänge und Terrassen werden über Sekundärkonstruktionen vom Hallenstahlskelett getragen, zwischen und neben den Baukörpern befinden sich Abstell- und Kellerersatzräume aus Holz, eine niedrigere Halle an der Nordseite des Areals dient als Autoabstellplatz.

Die gesamte Anlage transportiert trotz moderner Holzbauweise deutlich ihre Vergangenheit, was ihr einen besonderen Charakter verleiht und stark zur Identifikation der Bewohner mit ihrer Siedlung beiträgt. Äußeres Zeichen dieses positiven Zugangs sind neben dem sorgfältigen Umgang mit erhaltenswerter Substanz der ziegelrote Anstrich der unter die Hallen geschobenen Holzhäuser sowie der belassene, weithin sichtbare Fabriksschlot.



Preisträger: Geramb Dankzeichen für Gutes Bauen 1999

Steirischer Holzbaupreis 2003: Nominierung Kategorie Mehrfamilienhäuser

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