Foto © Markus Bachmann
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Zeichnung © SOMAA
Zeichnung © SOMAA
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Metzgerei

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Standort
Elisabethenstraße 30, 70197 Stuttgart, Deutschland
Jahr
2016
Bauherrschaft
Yilmaz Yogurtcu
Team
Hadi Tandawardaja, Tobias Bochmann, Rita Enns

Ein echter Ort für echte Kerle

Ein schwäbischer Metzger. Ein türkischer Wirt und ein montenegrinischer Koch. Und ein deutsch-kasachisch-indonesisches Architektenteam – Multikulturelle Vetternwirtschaft am Bismarckplatz. Für die gastronomische Konzeption sowie für den Restaurantnamen stand die in dem historischen Baudenkmal der Jahrhundertwende vormals betriebene Metzgerei Pate. Das Restaurant entwicklte sich binnen kürzester Zeit zu einem kulinarischen Hotspot in Stuttgart, der den lange vernachlässigten Bismarckplatz fest in der Stuttgarter Gastronomieszene verankert.

Räumliche Vielfalt
Das in drei Teilräume gegliederte Lokal – einen Hauptgastraum mit Theke sowie zwei weitere kleinere, intimere Raumbereiche – bietet den Gästen ein gut abgestimmtes Angebot an Sitzmöglichkeiten, vom informellen Zusammenkommen im Loungebereich, der sich um eine tiefe hölzerne Sitznische in der Fensterleitung zum Platz orientiert, sowie an der mit Rindslederpanels bekleideten Bar, die den Hauptraum dominiert, bis hin zu intimen Sitznischen mit einfachen Bänken aus gebürstetem Lächenholz. Im hinteren der beiden kleinen Räume bilden an einfachen Bewehrungsmatten in Tontöpfen aufgehängte Grünpflanzen ein lebendiges und natürliches Wandbild, das sich klar vor dem schwarzen Wandhintergrund abzeichnet.

Authentizität durch Natürlichkeit
Authentische Materialien und Natürlichkeit prägen die Stimmung. Die Materialauswahl beschränkt sich hierbei im wesentlichen auf mit Öl behandelten Rohstahl, Leder und gebürstetes Lärchenholz. Begleitet werden diese Materialien von den Farbtönen der Wände zwischen Schwarz, Blutrot und zartem Rosa. Die klare Anmutung des Raums mit seinem archaischen Mobiliar kontrastiert mit den Akzentwänden aus zartem Rosa, verspieltem Tischgedeck und spannendem Flohmarktfundus. Kleine Details wie die runden Ledersitzkissen mit roter Naht, die das Sitzen auf den rustikalen Werkstattstühlen angenehm machen, offenbaren die Auseinandersetzung mit jedem Detail, was sich auch in der Küche widerspiegelt.

Zwischen Heute und Gestern
Das aus Bewehrungseisen geschweißte Regal begleitet die Wand hinter der Theke und verschwindet mit seinen schwarzen Fachböden. Lediglich die vertikalen Bewehrungsstäbe schimmern golden und sind somit strukturgebendes Raumelement. Hier geht es um den Inhalt. Das Stahlregal liest sich wie eine Mischung aus Bibliothek und Flohmarktstand, irgendetwas zwischen Nostalgie und Design. Man findet sich irgendwo zwischen Heute und Gestern wieder.

Stimmungsvolles Licht
Die Beleuchtung ist schwummrig. Wenige präzise gesetzte Spots bringen Licht auf die Speisetische und die Theke. Aus der wandbegleitenden Stahlregalanlage flackern punktuell Lichtquellen, welche den Raum des Regals offenbaren. Über dem Hackblock, der sowohl nach innen als auch nach außen auf ehrliche Art und Weise die Identität des Konzepts verkörpert, hängt eine archaische runde Leuchte, die vielmehr einem umgekehrten Grill gleicht als einem Designstück. An den Wänden sitzen einzeln oder im Paar angeordnete Wandleuchten, kleine Ableger der Hängeleuchte über dem Hackblock. Hier steht das Licht im Vordergrund, nicht die Leuchte.

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