Blick über die Sportanlagen, den Schulhof und die Umgebung von Langenhagen
Foto © HGEsch

Die Schule als Dorfgemeinschaft

Der Größe und Komplexität des Programms eines 7-zügigen Gymnasiums mit 5 Sportfeldern, Mensa und Ganztagsbereich wird mit einer möglichst einfachen Grundstruktur für die neue Schule begegnet:
Die L-förmige Figur öffnet das Grundstück zum benachbarten Grünraum der Pferderennbahn und schottet die Schule von den Lärmemissionen der Straße im Westen und großen Parkplatz im Norden ab. Alle Sonder- und Gemeinschaftsflächen befinden sich im Erdgeschoss und sind von einem ringförmigen Boulevard aus direkt zu erreichen, welcher abwechslungsreiche und differenzierte Begegnungs-, Lern- und Loungeorte bietet. Aufgehende Lernhäuser in Holz-Beton-Hybridbauweise bieten den Jahrgangsstufen-Clustern aus 1700 SchülerInnen ein Zuhause. Umlaufende Balkone und Außentreppen ermöglichen, jeden Unterrichtsraum in den Außenraum zu erweitern und kurze Wege zu der auf dem Dach des EG befindlichen Pausenfläche oder zum nächsten Lernhaus. Der Rhythmus der Klassenhäuser und Höfe vereinfacht dabei die Orientierung und das Auffinden von Bereichen.
Als „Herz der Schule“ wird ein Raumkontinuum aus Aula, Schulfoyer, Sportfoyer und Mensa angelegt, welches vielfältige, auch außerschulische, Nutzungssynergien ermöglicht. Die Schule ist von Norden, über den Eingangshof, als auch von Süden über den Schulhof betretbar. 600 Fahrradstellplätze wurden Teil der Schulhofgestaltung, um auf einfache Weise den Bedarfen von Sicherheit und Anti-Vandalismus zu begegnen. Die Schulhofgestaltung erhält den vorhandenen Baumbestand. Eine große Freitreppe verbindet den Landschaftsraum mit Spiel- und Aufenthaltsangeboten auf dem Dach des Erdgeschosses.

Besonderheiten:
Der Rohbau wurde in Holz-Beton-Hybridbauweise erstellt. Erschließungskerne, Stützen und Gründung sind in Ortbeton konstruiert, sämtliche Decken in Holz-Beton-Verbundbauweise. In den Klassen- und Fachraumbereichen kamen Fertigteile aus Brettstapelplatten und Aufbeton (so genannte Elementdecken) zur Anwendung. In den Großräumen (Sporthallen, Mensa und Aula) wurden ebenfalls Holz-Beton-Elementdecken auf Holzbalkenlagen verbaut.
Sämtliche Fassaden sind als Holz-Rahmenbauelemente geplant und gebaut. Diese sind teil-vorgefertigt und hochdämmend. Die Holzverkleidung der Fassaden sind vor Ort – nach allen Abdichtungsmaßnahmen – erstellt. Somit sind diese z.B. auch bei späteren Ausbesserungsmaßnahmen einfach und lokal eingegrenzt einfach und kostengünstig zu ersetzen. Sämtliche Fassadenhölzer bleiben chemisch unbehandelt.
Neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit wird die Raumatmosphäre durch die Holzoberflächen der Deckenansichten und Fassaden und dem von den Holzoberflächen ausströmenden Geruch und Einfärbung des reflektierenden Tageslichts positiv beeinflusst.
Nicht zuletzt verkürzt der hohe Anteil an Vorfertigung der Deckensysteme und Fassaden sowie der Verzicht auf Gerüststandzeiten für die Decken (Brettstapelplatten der Elementdecken wirken als Zugbewehrung UND verlorene Schalung) die Bauzeit des Projekts.

Nachhaltigkeit
Die Energieversorgung der neuen Schule ist aus einem PV-gestützten Stromversorgung auf dem Dach des Sporthallengebäudes sichergestellt.
Ein Teil der Solarpaneele wird als solarthermische Anlage zur Erzeugung des Warmwassers für die Duschen genutzt. Es wird ein PV-Ertrag von 100% zur Abdeckung des Stromverbrauchs der Schule angestrebt.
Sämtliche fassadengebundener Räume sind natürlich belüftet. Dort wo aus Lärmschutzgründen oder Nutzungsintensität erforderlich, kommen kontrollierte Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung und dezentralen Lüftungszentralen auf den Dächern zum Einsatz.
Sämtliche Dächer erhalten einen wasserspeichernden Substrataufbau, so dass Regenmengen vor Abführung in die Leitungen „eingelagert“ werden und deren Verdunstungskühle für das Mikroklima genutzt wird.
In die Brüstungen der obergeschossigen Laubengänge vor den Klassenräumen sind Bepflanzungskästen integriert, die von den Schülerinnen und Schülern gepflegt werden und sich ebenfalls positiv auf das Mikroklima und die Atmosphäre der Räume auswirken. Sämtliche Glasflächen erhielten zusätzlich zu den Dachüberständen einen außenliegenden Sonnenschutz aus Aluminium-Horizontallamellen, die gleichzeitig Lichtlenkfunktion übernehmen.

Eingangsbereich der Schule
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Haupteingang
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Schule aus!
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Laubengang und Blick in die Aula vom "Dachhof"
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Boulevard mit farblicher Klärung der Jahrgangshäuser
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Clustermitte mit Möbel "Brixx"
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Aula "Herz der Schule"
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Mensa
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Sportfoyer
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Seeseite
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Freitreppe zwischen Schul- und Dachhof
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Extensive Dachbegrünung
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Blick in die Mensa
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Blick über den Dachhof in die Laubengänge
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Zweifeldsporthalle
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Jahrgangscluster
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Dreifachsporthalle mit Holztragwerk
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Sporthalle mit Holztragwerk
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Gymnasium Langenhagen

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Ubicación
Theodor Heuss Straße 51, 30553 Langenhagen, Alemania
Año
2023
Cliente
Stadt Langenhagen
Equipo
Prof. Gernot Schulz, André Zweering, Annegret Kufferath
TGA
Grabe Ingenieure
Landschaftsarchitekten
urbane Gestalt

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