Privatgarten M.
Herrliberg, Suisse
- Architectes-Paysagistes
- Uniola AG
- Lieu
- Herrliberg, Suisse
- Année
- 2010
- Client
- Privatbesitz
- Wettbewerb
- 2007, 1. Preis
- Projektierung
- 2008-2009
- Realisierung
- 2009-2010
- Fläche
- 1'300 m²
- Projektteam
- huggen berger fries Architekten, Zürich
Ein stark reglementierter Gestaltungsplan des Bauträgers, der unter anderem Standort und Höhe von Gehölzen vorschreibt, stand hier im Gegensatz zum Anspruch der Hausherrin, passend zur Architektur einen grosszügigen, modernen Garten anzulegen.
Die Villa mit Blick auf den Zürichsee setzt sich aus quadratischen und rechteckigen Körpern zusammen. Auf drei Ebenen entwickeln sich Aussichtsterrassen und Durchblicke auf den Aussenraum. Diese Formensprache haben wir im Garten fortgeführt, indem sich rechteckige Körper um und an das Gebäude schmiegen.
Die das ganze Jahr über lesbar bleibenden strukturierenden Pflanzkörper stehen im farblichen Kontrast zur hellen Fassade und den Sandsteinbelägen: immergrüne, geschnittene Eibenkissen, eine der Terrasse vorgelagerte Rasenfläche und die begrenzende, umlaufende Eibenhecke als Abschluss und Hintergrund des Gartens.
Den grössten Kontrast zu den strengen Kubaturen des Gebäudes bildet die üppige, naturhafte Gräserpflanzung, die über die Hälfte der Gartenfläche einnimmt und für Grosszügigkeit und Sichtschutz zugleich sorgt. Darin eingestreut stehen einzelne schirmförmige Felsenbirnen (Amelanchier lamarckii) und Judasbäume (Cercis silliquastrum). In diesem «Präriegarten» herrschen zwei farbliche Motive vor: weisse und zartgelbe sowie purpur und magentafarbene Gräser und Stauden. Dies entspricht dem Wunsch der Hausherrin nach einem weissen Garten und dem des Hausherrn nach intensiven, auffälligen Farbtönen. Die beiden Farbgruppen bilden zwei Bänder, die sich ineinander verwoben durch den Garten ziehen.
Um die Grösse der dreigeschossigen Villa mit dem Wohnzimmer im dritten Geschoss zu relativieren, haben wir einen bis zum dritten Obergeschoss aufgeasteten Tulpenbaum nahe am Haus gepflanzt, am einzigen Ort, der gemäss Gestaltungsplan möglich war. Im Wohnzimmer der Villa hat man jetzt das Gefühl, in der Baumkrone zu sitzen, während unter den Ästen die Aussicht auf den Zürichsee frei bleibt.
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