Betreutes und Generationsübergreifendes Wohnen

Pforzheim, Germania
Foto © Dietmar Strauß
Foto © Dietmar Strauß
Foto © Dietmar Strauß
Foto © Dietmar Strauß
Architetti
Freivogel Mayer Architekten
Sede
Pforzheim, Germania
Anno
2009

Planungsaufgabe / Standort – Ein bislang unattraktiver Blockinnenhof im Westen von Pforzheim sollte mit einer betreuten Wohnanlage nachverdichtet und aufgewertet werden. Außerdem sollte die Neubebauung barrierefrei an den Bestand angeschlossen werden. Der bestehende Quartiersblock ist durch differenzierte Ränder geprägt. Die der Innenstadt zugewandte Randbebauung bildet einen geschlossenen, städtischen Raumabschluss, den hangseitigen Abschluss bildet dagegen eine offene Bauweise, die zur angrenzenden Einzelhausbebauung überleitet.

Räumliches Konzept – Die Neubebauung gliedert den Blockinnenbereich in drei Räume differenzierter Qualitäten und Nutzungen:

Zentraler Gemeinschafts- und Erschließungsbereich

Am Gelenk zwischen der bestehenden östlichen Bebauung und der neuen Wohnbebauung bildet ein offen gestaltetes Bauwerk mit Gemeinschaftseinrichtungen, Hauptzugang und zentraler Erschließung zusammen mit einem vorgelagerten baumüberdachten Platz ein neues kleines Quartierszentrum. Flankiert wird der Blockinnenbereich von halböffentlichen, barrierefreien Erschließungszonen die als „Klammer“ das Alt mit dem Neu verbinden, die Kommunikation zwischen den Generationen unterstützen. Und zugleich für Bestand und Neubebauung die barrierefreie Erschließung ermöglicht.

Ruhiges Wohnen – Die 24 neuen betreuten Wohnungen werden von der Seite des zentralen Gemeinschaftsbereiches erschlossen. Auf diese Seite orientieren sich auch die Küchen mit Sichtverbindung zum halböffentlichen Erschließungsbereich. Die Individualräume Wohnen und Schlafen orientieren sich dagegen mit großflächigen Verglasungen und Balkonen zur ruhigen grünen Hangseite.

Zusammenhängender Grünraum – Beginnend beim neuen Quartiersplatz erstreckt sich ein großer zusammenhängender Grünraum zwischen bestehender Randbebauung und neuer Innenbebauung, der zugleich als großzügiger Puffer zu den angrenzenden privaten Außenbereichen dient.

Generationsübergreifendes Wohnen – Durch die Vermischung von Familien, Singles, Senioren und Behinderten wird die Integration alter und behinderter Menschen, die einfache gegenseitige Hilfe und Unterstützung sowie ein nachbarschaftliches Miteinander ermöglicht. Es wird so für die zum Teil bereits seit Generationen im Quartier lebenden Menschen ein „generationsübergreifendes Miteinander“ geschaffen.

Energiekonzept – Trotz der engen Vorgaben der öffentlichen Förderrichtlinien ist es gelungen, einen hohen energetischen Standard zu realisieren. Um Wärmeverluste zu minimieren und eine hohe Behaglichkeit im Innern zu erzielen, wurde das Gebäude hochgedämmt, und generell nur 3-Scheiben-Verglasungen eingesetzt. Die Wärmeerzeugung erfolgt mittels Geothermie, wobei der Wärmepumpen-Strombedarf komplett über eine Photovoltaikanlage mit 30 kWp gedeckt wird.

Auftraggeber
Pforzheimer Bau und Grund GmbH / Pforzheim

Auszeichnungen
Sonderpreis Solar- und Energiepreis 2010 Pforzheim und Enzkreis

Teilnehmendes Objekt beim bundesweiten „Tag der Architektur“ 2009 in Baden-Württemberg

Deutscher Bauherrenpreis 2009/ 2010 (Kategorie Neubau) – „Hohe Qualität – Tragbare Kosten“

Engere Wahl Auszeichnungsverfahren „Initiative 2009/2010 – Bauen und Wohnen im Bestand“

Deutsche Nominierung zum „europahouse award 2009“

Fachpublikationen
TAB – Technik am Bau, Ausgabe 6, 2010

Arbeitsgruppe Kooperation GdW-BDA-DST (Hg.): Deutscher Bauherrenpreis – Neubau 2010 Hohe Qualität-tragbare Kosten, Berlin 2010

Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen (Hg.): Initiative 2009/2010 – Bauen und Wohnen im Bestand – Vielfältig-Lebendig-Zukunftsfähig, Schwäbisch-Hall 2010

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