Fichtenberg-Oberschule

Berlin, Germania
BerlinerSchulbauoffensive: Aula der Fichtenberg-Oberschule feierlich eröffnet
Video © Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
Blick auf die Cafeteria im Erker und die instandgesetzte Mosaikuhr
Foto © Klemens Renner
Aula mit erneuerter Rabitzdecke
Foto © Klemens Renner
Wandelhalle mit Brunnen
Foto © Klemens Renner
Schulflur mit taktilem Leitsystem und Möblierung
Foto © Klemens Renner
Treppenhaus mit taktilem Leitsystem
Foto © Klemens Renner
Architetti
SSP Rüthnick Architekten
Sede
Rothenburgstraße 18, 12165 Berlin, Germania
Anno
2024

Gesamtsanierung eines denkmalgeschützten 4-zügigen Gymnasiums in Berlin-Steglitz: Eine Inklusionsschule mit Schwerpunkt „Sehen“

Das Gymnasium in Berlin-Steglitz wurde als erste denkmalgeschützte Schule im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive einer umfassenden Sanierung unterzogen, um den Ansprüchen einer modernen Schule gerecht zu werden. Besonderer Wert wurde auf die Inklusion und Barrierefreiheit gelegt, mit dem Schwerpunkt „Sehen“. Die Schule soll für alle Schüler:Innen offen sein, unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten. Die Umsetzung eines entsprechenden Ausstattungskonzepts, gemäß des barrierefreien Bauens (DIN 18040-1), erforderte eine besondere Aufmerksamkeit und wurde in Einklang mit der Gestaltung im historisierenden Kontext gebracht.

SSP Rüthnick Architekten haben als Generalplaner den Umbau und die denkmalgerechte Instandsetzung übernommen. In mehreren Bauabschnitten und im laufenden Betrieb fand die denkmalgerechte Sanierung der Gebäudehülle, die Behebung der teilweise stark geschädigten Baukonstruktion, die vollständige Erneuerung aller technischen Anlagen, die Ertüchtigung des Brandschutzes sowie die Herstellung der Barrierefreiheit statt. Dabei entwickelte sich die Maßnahmen zu einem Pilotprojekt für das „Bauen im Bestand“ im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive. Die 1911 errichtete Schule wurde im Stil der Reformarchitektur erbaut. Es wurde sich vom damals vorherrschenden Historismus abgewandt, ohne sich vom traditionellen Bauhandwerk zu trennen. Vertreter der Reformarchitektur waren Peter Behrens, Hermann Muthesius und Heinrich Tessenow. Die Fichtenberg-Oberschule wurde von dem Berliner Architekten Hans Heinrich Müller entworfen. Den Berlinern ist Müller vor allem durch seine zahlreichen, in Ziegelarchitektur ausgeführten, Umspannwerke für die Berliner Elektrizitätswerke (Bewag) bekannt.

Clusterbildung statt klassischer Flurschule
Ein zeitgemäßes Konzept, das bei der Sanierung des Gymnasiums umgesetzt wurde, ist die Clusterbildung. Das, auf eine zukunftsweisende Schulpädagogik entwickelte Brandschutzkonzept, ermöglicht Cluster, die die klassische Flurschule erweitern. Ermöglicht werden die Möblierung der breiten Flurzonen und Wandelhallen und damit verbunden die Erweiterung der bisherigen Nutzflächen zu Lern- und Arbeitslandschaften. Die Schüler:Innen können in kleinen und großen Gruppen dort arbeiten und lernen. Dies fördert die Zusammenarbeit und schafft gleichzeitig eine individuelle Lernumgebung für alle.

Modernisierte Räume für allgemeinen Unterricht und Fachräume für Naturwissenschaften
Mit einem durchgängigen und zeitgemäßen Innenraumkonzept wurden die Räume für den allgemeinen Unterricht modernisiert und an die Bedürfnisse der Schüler:Innen angepasst. Zudem wurden spezielle Fachräume für die Naturwissenschaften eingerichtet, um den Schüler:Innen optimale Bedingungen für experimentelles Lernen zu bieten.

Wandelhalle, Aula, Turnhalle, Bibliothek und Cafeteria
In der Mitte der Gebäudeflügel befinden sich auf jedem Geschoss eine Wandelhalle in Verbindung mit der offenen, repräsentativen Haupttreppe, die einen Blick in das historische Zeitfenster des Jahres 1910 gewährt. Noch aus der Entstehungszeit des Gymnasiums schmücken anspruchsvoll gestaltete Brunnen die Aufenthaltsbereiche. Aufwendig restauriert, erstrahlen die Kleinode in neuem Glanz. Die Cafeteria wurde im Erker des Erdgeschosses untergebracht. Der zuvor unscheinbare Raum konnte auf diese Weise neu belebt werden. Mit der Instandsetzung der Aula, Rekonstruktion der Rabitzdecke und aller Einbauten, erhält das ehemalige Lyceum, die einst höhere Mädchenschule der Kaiserin Augusta, seinen großzügigen Festsaal zurück.
Die Turnhalle, integriert im Untergeschoss der historischen Schule, wurde saniert und modernisiert. Bibliothek, Kunst- und Informatikraum komplettieren das Raumkonzept. Die neuen Räumlichkeiten sollen nicht nur den schulischen Alltag bereichern, sondern auch als identitätsstiftender Treffpunkt und angenehmer Rückzugsort für die Schüler:Innen der Fichtenberg-Oberschule dienen.

Realisierung
2017-2024 (in 4 Bauabschnitten, 5. BA 2024-2025)

Leistung
LP 2-9

BGF
9.300 m²

Baukosten
29,56 Mio. EUR

Fotos
Klemens Renner

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