bez + kock architekten

Die Oberösterreichische Landesbibliothek in der Linzer Innenstadt wurde erweitert und von einer reinen Studienbibliothek in eine Freihandbibliothek umgewandelt. Im Zuge dessen erfolgte eine Sanierung des denkmalgeschützten Altbaus aus den 1930er Jahren. An dessen Rückseite wurde als Passstück der sechsgeschossige, mit Naturstein bekleidete Neubau errichtet. Die Form dieses Passstückes ergibt sich aus den Grundstücksgrenzen, den städtebaulich erforderlichen Abstandsflächen sowie der hofseitigen Außenkontur des Altbaus.
Beide Bauteile sind direkt, ohne separate Kopplungsstücke miteinander verbunden. Die einschwingende Ecke an der Rainerstraße, die Übernahme wesentlicher Proportionslinien und das Glasdach der Halle thematisieren die Fügung von Alt und Neu. Unter dem Glasdach befindet sich – in der Mitte des Hauses, an der wichtigsten Schnittstelle von Bestand und Erweiterungsbau – ein vom bisherigen Innenhof abgeleiteter zenital belichteter Luftraum mit zentraler Infotheke. So wurde der frühere Hof zum großzügigen, lichtdurchfluteten Herz der neuen Bibliothek.
Ein Großteil der Magazinbestände findet in den Untergeschossen des Neubaus Platz, die Verwaltung erhielt Räume in dessen Turmlaterne. In einem zweiten Bauabschnitt sind eine Vergrößerung des Freihandbereichs und die Einrichtung einer Leseterrasse geplant.