Kaiserhof
Malters, Zwitserland
- Architecten
- am-architektur
- Jaar
- 2015
in Zusammenarbeit mit Berrel Berrel Kräutler
Bauherrschaft
Hodel & Partner AG, Malters
Architektur
am-architektur gmbh, Lenzburg & Berrel Berrel Kräutler AG, Zürich
Generalunternehmer
Renggli AG, Sursee
Landschaftsarchitektur
Hodel & Partner AG, Malters
Baustart
Oktober 2014
Bauende
Mai 2015
Baukosten
BKP 1-9 1.75 Mio
Die Bauherrschaft
Hodel & Partner AG ist ein renommiertes Gartenbauunternehmen, welches in der Grossregion Zentralschweiz heimisch ist. Die bisherigen dezentralen Standorte von Büro, Magazin, Werkhof und Baumschule wurden am neuen Firmenstandort in Malters, direkt an der Kantonsstrasse, zusammengefasst. Um optimal zu funktionieren waren die bisherigen Standorte zu weit voneinander entfernt. Auf dem 34‘000 m² grossen Landstück wurde mittels Gestaltungsplan eine Gartenbauzone geschaffen, die bestehende Scheune in einen Werkhof umgebaut und als Abschluss ein Bürogebäude als Eye-Catcher errichtet. Die ehemalige Landwirtschaftszone Kaiserhof bietet auch für zukünftiges Wachstum reichlich Fläche. Als Gartenbauunternehmen und Gartenplaner steht das Unternehmen in einem direkten Bezug zur Architektur. Ausgewogene und nachhaltige Architektur war bei der Ausarbeitung des Projekts stets ein Thema.
Aufgabenstellung
Der neu erstellte Bürobau ist in der Gesamtheit, des in den nächsten Monaten entstehenden, Gartenparks zu verstehen. Hier werden eigene Pflanzenkonzepte entwickelt und Pflanzen in der Baumschule grossgezogen, die einmal Gärten zieren werden. Die grosszügige Parkanlage dient dazu der Kundschaft die Möglichkeiten der Gartengestaltung zu zeigen und bei der Auswahl zu helfen. Der Bürobau wurde zentral in die Parkanlage eingebettet. Nach dem Flanieren durch die Ausstellung kann sich die potentielle Bauherrschaft in die Besprechungsräume zurückziehen und ihre Auswahl verfeinern. Nebst den Besprechungsräumen finden sich auch grosszügige Zweiraumbüros für die Angestellten im Neubau. Die Nähe zur umgebenden Natur, welche tagtäglich durch das Unternehmen bearbeitet wird, soll auch hier gezeigt werden.
Konzept und Umsetzung
Das Büro, umgeben von einer schönen Gartenanlage, präsentiert sich als grosses, tempelartiges Gartenhaus. Dem direkten Sichtbezug zur Umgebung mit grosszügigen Fensterflächen wurde grosse Aufmerksamkeit geschenkt. Das Gebäude passt sich farblich optimal in die Umgebung ein. Mit der offenen vertikalen Holzschalung, mit einem zurückliegenden orange-farbenem Windpapier, verändert sich der Ausdruck des Gebäudes je nach Betrachtungswinkel und Sonnenstand stark.
Der schonende Umgang mit natürlichen Grundmaterialen ist der Bauherrschaft vor allem als Gartenbauer sehr wichtig. Darum kam für sie nur ein ökologischer und energieeffizienter Holzbau in Frage. Die Verwendung der Materialien im Innern steht in direktem Bezug zur Unternehmung. Die Brettstapeldecken mit einem Akustikprofil und die Wände, mit OSB-Platten beplankt, wurden gezielt roh belassen und sind lediglich lasiert. Somit bleibt die Struktur des Materials Holz bestehen und kann durch die Mitarbeiter und die Gäste erlebt werden. Das Gebäude wurde als Low-Tech Bau ohne Lüftung konzipiert. Durch die grosszügige Dachauskragung südseitig und die markanten Holzlamellen, welche um das Gebäude angeordnet sind, wird viel Schatten gespendet und die Anforderungen und Bedürfnisse der Bauherrschaft konnten erfüllt werden.
Mehrwert
Durch die Symbiose des Gebäudekörpers und der umgebenden Parkgestaltung wird die Haltung der Gartenbauunternehmens hinsichtlich Nachhaltigkeit, Ökologie, dem schonenden Umgang mit natürlichen Materialien gestärkt und auch nach aussen hin transportiert. Für den Betrachter wird klar, dass die Schlagwörter nicht nur proklamiert sondern auch bei sich selber umgesetzt werden.
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