Wohnbau und Kindertagesstätte Erbenheim-Süd
Wiesbaden, Duitsland
- Architecten
- Christ.Christ. associated architects
- Locatie
- Wiesbaden, Duitsland
- Jaar
- 2023
- Klant
- GeWeGe Wohnungsgesellschaft der Stadt Wiesbaden mbH
- Team
- Roger Christ, Julia Christ, David Lee Hunter, Franziska Grau, Desideria Aigner
- Verfahrensart
- Mehrfachbeauftragung
Die GeWeGe Wohnungsgesellschaft der Stadt Wiesbaden beauftragte die Entwicklung einer Mehrfamilienhausbebauung mit einer Kindertagesstätte im neuen Wohngebiet Erbenheim-Süd. Bei der Gestaltung spielten neben Nachhaltigkeit und kostengünstigem Bauen auch der Schall- und Erschütterungsschutz der Wohneinheiten eine entscheidende Rolle, da das Baufeld an eine Bahnlinie angrenzt.
Die Kindertagesstätte mit fünf Gruppen und den dazugehörigen Freiflächen wird vollständig im Erdgeschoss und dem angrenzenden Außenbereich untergebracht. In den Obergeschossen 1-3 entstehen insgesamt 30 Wohnungen, davon 24 geförderte und 6 freifinanzierte.
ERSCHLIESSUNG | EINGÄNGE | STELLPLÄTZE
Der Zugang zur Kindertagesstätte befindet sich auf der Südostseite, direkt am Ende der Bahnstraße. Er wird mit einem differenzierten Oberflächenbelag gestaltet, der ein einheitliches Farbkonzept aufweist, und ist von der Zufahrt zu den im Norden des Grundstücks gelegenen Parkplätzen abgetrennt. Dadurch entsteht ein geschützter und leicht erkennbarer Eingangsbereich.
Unmittelbar am Eingang der Kindertagesstätte befinden sich das Büro der Kita-Leitung und der Elternbereich mit Garderobe und Teeküche zur Aufsicht. Die Anlieferung erfolgt über einen weiteren Zugang auf der Nordwestseite.
Die Eingänge zu den Treppenhäusern der Wohnungen befinden sich ebenfalls auf der Nordwestseite und werden durch den Rücksprung der Laubengänge überdacht.
Die erforderlichen PKW-Stellplätze sind entlang der nördlichen Grundstücksgrenze in der Nähe der Bahnlinie geplant. Die benötigten Fahrradstellplätze werden im Außenbereich entlang der nordwestlichen Grundstücksgrenze sowie in einem Fahrradraum mit Zugang auf der Nordwestseite und gegenüber dem Eingang der Kindertagesstätte vorgesehen.
AUSSENBEREICHE
Das Außenspielgelände für die Kinder ist komplett in einem eingefassten Garten im Südosten und Südwesten des Grundstücks untergebracht. Durch die abgerundete Ausformung des Gebäudes im südwestlichen Teil des Erdgeschosses werden die beiden Gartenbereiche fließend miteinander verbunden.
Der südliche Wohnriegel schwebt über der Kindertagesstätte und deren Außenflächen. Diese Überlagerung von Flächen kommt dem Gewinn von Raum gleich, und es entsteht ein geschützter Außenbereich, der auch bei schlechterem Wetter genutzt werden kann. Durch die lichte Höhe von 5,75 m zwischen der Kindertagesstätten-Terrasse und der Unterkante des Wohnriegels ist eine ausreichende Belichtung der Kindertagesstätte gewährleistet.
Durch die differenzierte Abstufung/Abfolge der Baukörper wird eine baulich/räumliche Trennung der Kindertagesstätten-Außenfläche zu den Wohnungen erzeugt, was zur Optimierung der gegenseitigen Verträglichkeit zwischen den unterschiedlichen Bereichen beiträgt (Kindertagesstätte und Wohnnutzung). Gleichzeitig wird durch die Fuge zwischen dem Dachgarten und dem südlichen Wohnriegel eine bessere Belichtung und Aussicht für den nördlichen Wohnriegel erreicht. Darüber hinaus wird das Erdgeschoss als eingeschossiger Baukörper wahrgenommen, die Kindertagesstätten-Nutzung wird nach außen hin ablesbar, und der Luftraum über der Terrasse öffnet sich nach Norden zum Dachgarten hin.
Durch die klare Begrenzung des Außenspielgeländes ist eine sehr gute Übersichtlichkeit und ein ständiger Sicht- und Rufkontakt gewährleistet.
Auf dem Dach der Kindertagesstätte ist ein Dachgarten für die Mieter geplant. Die im 1. Obergeschoss an den Dachgarten angrenzenden Wohnungen erhalten große Dachterrassen, und eine Zuteilung von Mietergärten ist möglich. Auf der Südseite des Dachgartens werden Freizeitbereiche wie Kinderspielflächen, Schachspiele, Sitzgelegenheiten und Sportgeräte angeboten.
Über Oberlichter, die in die Dachlandschaft integriert sind, wird der innen gelegene Flurbereich der Kindertagesstätte mit natürlichem Licht versorgt.
SCHALLSCHUTZ
Aus Gründen des Schallschutzes wurde entlang der Bahnseite ein riegelförmiges Laubenganggebäude ohne Aufenthaltsräume zur Nordseite gewählt. Ein weiteres riegelförmiges Gebäude wurde an der Südseite positioniert, das ebenfalls über einen Laubengang erschlossen wird. Durch die Positionierung beider Riegel entsteht ein geschützter, großzügiger Innenhof/Dachgarten, der aus Schallschutzgründen an der Nordostseite verglast wird.
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