Umbau Haus Lendenmann

Regensberg, Zwitserland
Photo © Sabrina Scheja
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Architecten
L3P Architekten ETH FH SIA AG
Locatie
Regensberg, Zwitserland
Jaar
2015

Das mittelalterliche Städtchen Regensberg ist durch seine einzigartige Lage, Geschichte und städtebauliche Klarheit ein Ort von unvergleichlicher Qualität.
Der historische Ortskern, bestehend aus der ringförmigen Oberburg mit Schloss und Schlossturm geht auf die Stadtgründung 1244 zurück und steht heute zusammen mit der angrenzenden Unterburg unter kantonalem Ortsbildschutz. Mit seiner exponierten Lage auf dem auf östlichen Ausläufer des Juras genießt Regensberg zudem eine spektakuläre Aussicht auf das umliegende Zürcher Unterland bis hin zum Alpenmassiv.

Historischer Bestandteil von Regensberg ist das Haus Lendenmann: ein zweigeschossiges Fachwerkgebäude am steilen Südhang der Unterburg. Der schlechte Zustand des Gebäudes, bedingt durch diverse Bauschäden und zahlreiche, unsachgemäße Umbauten ließ einen sanften Umbau jedoch nicht mehr zu.
In intensiver Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Ortsbildschutz wurde schließlich der Teilabbruch und Neubau im Volumen des alten Gebäudes beschlossen. Die neu unter Denkmalschutz gestellten Gebäudeteile, bestehend aus 2 Fachwerkfassaden und einem Gewölbekeller blieben erhalten.
Hinter historischer Kulisse wurde schließlich ein Mehrfamilienhaus mit 3 skulpturalen Wohnungen realisiert.

Die einzigartige Volumetrie der 3 Wohnungen entstand im Spannungsfeld zwischen zwei völlig verschiedenen Gebäudeseiten. Die Nordseite mit filigranem Fachwerk und Sprossenfenstern ist ein wertvoller Baustein des historischen Städtchens. Dem gegenüber steht die großzügige Südseite, die durch die Hanglage über ein zusätzliches Geschoss und einen atemberaubenden Weitblick verfügt. Inzwischen dieser Kontraste wurde ein dynamisches Spiel von Proportion, Licht und Materialisierung entwickelt. Kleine, allseitig in Holz verkleidete Kammern stiften eine sinnliche und geborgene Atmosphäre und schaffen einen starken Bezug zur Geschichte des Ortes. Um die Kammern mäandrieren weitläufige, allseitig weiße Räume, die durch großzügige Öffnungen das einzigartige Panorama nach innen bringen. Durch verschiedene Niveaus und Raumhöhen wird der Raumfluss zu einem dreidimensionalen Erlebnis mit immer wieder neuen Blickbezügen und Lichtsituationen.

In der Fassade wird der Kontrast zwischen Alt und Neu klar aufgezeigt. Wie eine Haut legt sich die neue Fassade aus vorvergrauter Fichte um den Winkel der geschützten Fachwerkfassaden und zeichnet das historische Volumen des Gebäudes nach. Ein Kamin zur Lichtführung in das Dachgeschoss, ein auskragende Erker und Schiebetore interpretieren ortstypische Elemente neu und gliedern die Aussenhaut. Wie in der ländlichen Baukultur stark verbreitet wurde die halbtransparente Holzverschalung mit regionalen Ornamenten versehen, die in unregelmäßigen Verdichtungen ausgefräst wurden. Die neue Fassade löst sich auf in ein zartes Kleid, das dem Innen- und Aussenraum ein feinsinniges Licht- und Schattenspiel bietet.

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