Wohn- und Geschäftshaus Cannstatt
Stuttgart, Alemanha
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Eine Oase mit privatem Garten zum Hof inmitten der Umgebung aus schönen Gründerzeithäusern wurde als eines der ersten Ziele definiert. Dabei sollten die Prinzipien des Bestandsgebäudes von 1962 bewahrt und trotz der dichten Bebauung des Wohngebiets helle und zum Garten orientierte Räume geschaffen werden. Der lokal bekannte Architekt Werner Luz hatte damals das Haus auf dem schmalen Grundstück gebaut und bis etwa 2006 wurde es als Architekturbüro genutzt. Das Chefbüro, ein Besprechungsraum und das Sekretariat waren im Erdgeschoss und Arbeitsplätze im Oberge- schoss untergebracht. Mehrere Jahre stand es danach leer und war beim Kauf im Jahr 2011 in einem entsprechend schlechten Zustand. Da auch die gesamte Hausinstallation noch aus der Bauzeit stammte und somit fast 50 Jahre alt war, stand fest, dass nur mit einer Kernsanierung ein zeitgemäßer Standard erreicht werden konnte. Glücklicherweise gab die Ortsbausatzung eine Grenzbebauung vor, sodass das mit 268 m2 kleine Grundstück sehr effizient genutzt werden konnte.
Es ist Teil der Blockrandbebauung geworden und öffnet sich zum Innenhof und Garten im Westen mit einem großen, alten Trompetenbaum. Zur Straße ist fast die gesamte Grundstücksbreite mit einer Bestandsgarage belegt. Im Erdgeschoss ist die Fassade damit bis auf die beiden Zugänge zum Wohnbereich und zum Büro geschlossen, was eine private „Hofatmosphäre“ ermöglicht. Die ursprüngliche Ausführung der drei Geschosse in drei verschiedenen Materialien gefiel Architekt und Bauherrin so gut, dass sie sie beibehielten: das Kellergeschoss in Sichtbeton, das Erdgeschoss als Mauerwerk und das 1. Obergeschoss in Holzbauweise, ebenso das aufgestockte 2. Obergeschoss. Das Erdgeschoss wird als Büro von vier Personen genutzt und die Wände aus Vollziegel sind weiß gestrichen. Die beiden Obergeschosse dienen der Familie als Wohnräume, wobei der Wohn-, Ess- und Kochbereich mit Dachterrasse in das 2. Obergeschoss einzog und die Schlaf-, Kinder- und Gästezimmer sowie das Bad im 1. Obergeschoss ihren Platz fanden. Die Dachterrasse ist von der Nachbarschaft kaum einsehbar und wird mit der in die Holzvertäfelung integrierten Sitzbadewanne zu einem japanischen Wohlfühlbad im Freien. Zentrales Element des Wohn- und Geschäftshauses ist eine offene Treppe, die das Licht vom Dachfenster bis zum Eingang im Erdgeschoss leitet und zugleich den innen liegenden Flur erhellt. Ein Dachfenster sorgt durch den Kamineffekt für eine gute Durchlüftung. Als KfW-Effizienzhaus ausgelegt ist es sehr gut gedämmt, die Fenster sind dreifach verglast und die Jalousien lassen im geschlossenen Zustand kaum Wärme in das Innere.
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